Der Pfad zurück ist schmal

Nächste Woche also will der Bundesrat aufzeigen, wie wir Schritt für Schritt aus dieser Krise kommen, die uns Woche für Woche Milliarden kostet. Ich masse mir nicht an, den Weg zu kennen, der den wirtschaftlichen Schaden möglichst gering und die Spitalbetten möglichst leer lässt. Zwei Dinge lassen sich dennoch festhalten. Erstens: Das Schweizer Krisenmanagement hat das Virus schnell und entschlossen in die Schranken gewiesen. Horrorszenarien sind ausgeblieben, zum Glück. Genauso gezielt und entschlossen muss jetzt der Weg zurück sein. Wir alle haben in den letzten Wochen gelernt, wie man unter Einhaltung von Distanzregeln einkauft. Überall, wo das möglich ist, sollte der Betrieb so schnell wie möglich wieder hochgefahren werden. Dazu müssen wohl Gesichtsmasken her. Dass beide, der Coiffeur und der Kunde, Masken tragen, ist vernachlässigbar. Hauptsache, die Frisur kommt wieder in Form und beim Coiffeur etwas in die Kasse.

Zweitens: Die Schweiz ist in der Krise zusammengerückt, hat sich an die Vorgaben aus Bern gehalten. Disziplin braucht es in den nächsten Monaten weiterhin, ja, mehr denn je: Der Pfad zwischen noch mehr wirtschaftlichen Schäden und einem Wiederaufflammen der Pandemie ist schmal. Dass wir uns «nie wieder» die Hände schütteln, wie der US-Virologe Anthony Fauci sagt, ist wohl übertrieben. Aber noch eine ganz Weile lang werden wir auf einiges verzichten, anderes unbedingt einhalten müssen. Das wird lästig sein. Aber notwendig – und verkraftbar.