Wegen Coronakrise: AKW Leibstadt verschiebt Revision und Umbau für Leistungssteigerung

In diesem Jahr plante das Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) eine dreimonatige Jahreshauptrevision (JHR), die ab 11. Mai bis 9. August dauern sollte – und damit zwei Monate länger als in anderen Jahren. Der Grund: Nebst den üblichen Revisionsarbeiten sollte der Turbinenkondensator im Maschinenhaus ausgetauscht werden. Dabei wären – nebst den rund 500 Mitarbeitenden – rund 1000 zusätzliche externe Fachkräfte nötig gewesen. Doch wegen der Coronakrise stand dieser Plan auf dem Prüfstand, wie die AZ berichtete. 

Von diesem Grossprojekt rückt das KKL nun wegen der Coronakrise ab. Es teilt mit: „Angesichts der aktuellen Lage und der Verfügbarkeit von Personal in den nächsten Monaten hat das KKL nun entschieden, die Jahreshauptrevision 2020 zu verkürzen und sich primär auf den Wechsel der Brennelemente sowie Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten zu konzentrieren, ergänzt mit einzelnen Erneuerungsarbeiten.“

Die JHR soll nun später, am 29. Juni, beginnen und zirka 43 Tage lang dauern. Dadurch werden deutlich weniger externe Fachkräfte gebraucht. Bei der Detailplanung der Jahreshauptrevision werden die vom KKL bereits ergriffenen Corona-Massnahmen angepasst oder ergänzt.

Der Austausch des Turbinenkondensators, der eine Leistungssteigerung um 10 auf 1285 Megawatt gebracht hätte, soll nun nächstes Jahr erfolgen. 

Auch mit der verkürzten Revision „können alle notwendigen oder vorgeschriebenen Instandhaltungsarbeiten, Prüfungen und Inspektionen für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb des KKL durchgeführt werden“, hält das KKL fest. 

Das KKL beschäftigt rund 500 Mitarbeitende. Seit drei Wochen arbeiten viele von ihnen ganz oder teilweise von Zuhause aus. Die anderen führen die notwendigen Arbeiten vor Ort im KKL aus, unter besonderen Corona-Massnahmen, wie das KKL weiter schreibt. (pz)