
Ökumenische Septemberveranstaltungen: Damit Mobber niemals erfolgreich sind
drei Vorträge am 2., 9. und 23. September
Die können einzeln besucht werden. Türöffnung im ref. Kirchgemeindehaus (Hintere Hauptgasse 19) ist um 19.30 Uhr mit einem Apéro. Die Vorträge selbst beginnen um 20 Uhr.
«An meiner früheren Arbeitsstelle habe ich einen akuten Fall von Mobbing erlebt», erzählt Ursula Schmidt, Spitalseelsorgerin und zuständig für die Erwachsenenbildung der römisch-katholischen Kirche Zofingen. Dabei habe sie festgestellt: Erfolgreich gegen Mobbing vorgehen könne man nur, wenn man gleich am Anfang eingreife. «Wenn man zu lange wartet, bleibt nur noch der Schulwechsel. Und das will keiner.» Doch was sind die Anzeichen von Mobbing? Wie können Eltern sie erkennen und ihre Kinder unterstützen? Welche rechtlichen Möglichkeiten haben Arbeitnehmer, die am Arbeitsplatz gemobbt werden? Und wie kann man sich gegen Cybermobbing schützen, das dank Handy und Computer die Opfer bis nach Hause verfolgt?
Antwort auf diese Fragen geben die diesjährigen ökumenischen Septemberveranstaltungen, die am Donnerstag mit dem Thema «Mobbing in der Schule» starten. Der Psychotherapeut Walter Minder informiert Eltern und Interessierte, wie sie ihre Kinder vor Mobbing schützen können. Und vor allem: Wie sie bei Mobbing richtig reagieren. Denn oft verschlimmern unüberlegte Handlungen von Erwachsenen die Situation der Mobbingopfer. Vor rund zehn Jahren war Walter Minder schon einmal für einen Vortrag in Zofingen, damals organisiert durch den Verein Schule & Elternhaus Zofingen (S&E). Das Feedback sei positiv gewesen und somit das erneute Engagement naheliegend, erzählt Corinne Schmid, Vorstandsmitglied von S&E. Im Rahmen der Septemberveranstaltungen engagiert sich S&E mit Inputs und Kontakten und ermöglicht, dass die Flyer über die Schule verteilt und so eine grosse Zahl an Eltern erreicht werden können.
Nach dem Mobbing in der Schule widmet sich Juristin und Arbeitsrechtsexpertin Irmtraud Bräunlich Keller bereits eine Woche später dem Mobbing am Arbeitsplatz. Hier gelte es, auch die rechtlichen Möglichkeiten abzustecken, damit Betroffene wissen, wie sie sich wehren können, sagt Ruedi Gebhard, Pfarrer der reformierten Kirche Zofingen. Die reformierte und die römisch-katholische Kirche Zofingen organisieren die Septemberveranstaltungen zu einem aktuellen Thema jeweils gemeinsam. Letztes Jahr ging es um den Klimawandel, dieses Jahr nun steht das Mobbing im Zentrum. Vortragsort ist eines der beiden Kirchgemeindehäuser – dieses Jahr finden die Veranstaltungen im Saal des reformierten Kirchgemeindehauses statt. «Hier haben wir genügend Platz und können die nötigen Abstände einhalten», sagt Gebhard. Im Moment können die Vorträge ohne Anmeldung besucht werden.
Der letzte Vortrag findet am 23. September statt und widmet sich dem Cybermobbing. Medienpädagogin Ingrid Brogerinformiert über eine Mobbing-Art, die relativ neu ist, aber schlimmste Folgen haben kann. In dieser Pro-Juventute-Elternveranstaltung soll auch der Austausch mit anderen Erziehungsberechtigten im Fokus stehen.