
Zofinger Steuereinnahmen blieben unter Budget
Im Jahr 2019 hat die Einwohnergemeinde Zofingen 1,5 Prozent weniger Steuern eingenommen, als budgetiert – was Mindereinnahmen von 550 000 Franken entspricht, aber in der Summe immerhin 36,08 Millionen Franken Steuerertrag ergibt. Im Vergleich zum Jahr 2018 ist der Gesamtsteuerertrag allerdings um 490 000 Franken zurückgegangen. Was sind die Gründe? Beginnen wir bei den natürlichen Personen – bei den Steuern, die Sie und ich bezahlen. Hier sind die Einnahmen insgesamt um 1,1 Prozent unter Budget. Das kann den Zahlerinnen und Zahlern recht sein. Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, heisst es bei Matthäus 22, 21 – dies gilt auch für eine Stadt. Mehr als fürs Funktionieren des Gemeinwesens Nötige bezahlt niemand gerne. Nur: Die Stadt benötigt Geld – es türmen sich anstehende Investitionen.
Funktioniert das bisher erfolgreiche Modell des qualitativen Wachstums nicht mehr? Zuzüger zu gewinnen, welche überdurchschnittlich in die Steuerkasse einbezahlen müssen? «Doch», sagt Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger in seiner Funktion als Finanzvorstand, «2019 sind 190 Personen zugezogen – dies entspricht einem Bevölkerungswachstum von 1,6 Prozent. Im Durchschnitt aller Steuerpflichtigen wären Einnahmen von 250 000 Franken zu erwarten gewesen – die 190 Zuzüger haben jedoch Steuerrechnungen mit einer Gesamtsumme von 700 000 Franken erhalten. Schaut man sich nur das Jahr 2019 und nur die Einkommenssteuern an, bestätigen die Zahlen Hottigers Strategie: Erneut ein Einnahmenplus von 2,9 Prozent. Zum Steuerjahr gehören jedoch auch Nachträge aus Vorjahren, die 2019 in Rechnung gestellt wurden. Sie sind deutlich geringer ausgefallen als angenommen und senken das Einnahmenwachstum bei den natürlichen Personen auf ein Prozent.
Die Erträge aus Sondersteuern (z. B. Grundstückgewinnsteuern, Erbschafts- und Schenkungssteuern) fielen netto um 570 000 Franken oder 63,5 Prozent höher aus als budgetiert. «Sondersteuern fallen ereignisorientiert an und sind deshalb schwierig zu budgetieren», sagt Hottiger.
Die Aktiensteuereingänge sind im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr massiv um 1,16 Millionen (28,5 Prozent) gesunken. Zurückzuführen sei dieses unbefriedigende Ergebnis praktisch ausschliesslich auf Nachträge – Korrekturen von Steuerschätzungen nach unten. Sie stammen aus den Jahren 2017 und 2018. (bkr)