
Einwohnerratswahlen: Älteste Kandidatin vier mal so alt wie die jüngste
116 Kandidaten wollen einen Sitz im Einwohnerrat ergattern. Das sind elf Personen mehr als vor vier Jahren. Im Jahr 2017 existierten acht Listen mit Kandidierenden. Dieses Mal sind es neun. Die neueste und gleichzeitig auch jüngste Liste der Zofinger Einwohnerratswahlen ist diejenige von Zofige macht’s. Die sieben Mitglieder sind durchschnittlich 25,5 Jahre jung. Halb so alt wie der Farbtupfer, der mit 50,5 Jahren die älteste Liste stellt. Der Farbtupfer ist die kleinste Liste: Nur zwei Kandidaten sind darauf zu finden: Die bisherige Yolanda Senn Ammann und Christoph Dombrowsky. Die grösste Liste stellt die SP mit 21 Kandidaten.
Zofige macht’s ist nicht nur gemessen am Alter die jüngste Liste. Die Kandidaten rund um den ehemaligen Stadtratskandidaten Mike Müller treten erstmals zu den Einwohnerratswahlen an. Zwei der sieben Mitglieder wohnen in Mühletahl, das ist etwas mehr als ein Viertel. Nur die SVP hat einen höheren Anteil an Mühlethalern auf ihrer Liste: Mit 6 von 15 Kandidaten wohnen 40 Prozent der Teilnehmer im Ortsteil, der vor knapp 20 Jahren mit Zofingen fusioniert hat.
Die SVP will bei diesen Wahlen mit 15 Kandidaten ihre neun Sitze verteidigen. Es treten acht Bisherige an. Nicht mehr auf der Liste zu finden ist Martin Willisegger. Acht Sitze zu verteidigen hat auch die SP. Dafür schicken die Sozialdemokraten 21 Kandidaten ins Rennen. SP-Fraktionspräsidentin Liliane Hofer tritt nicht mehr an. Gleichviele Sitze, ebenfalls acht, verteidigt die FDP. Sie schickt aber nur 18 Kandidaten ins Rennen. Nicht mehr dabei ist Rudolf Günthardt. Mit Christa Ruggaber hat die FDP die älteste Kandidatin dieser Einwohnerratswahlen auf der Liste. Sie ist 84 Jahre alt – vier Mal so alt wie die beiden jüngsten Kandidaten. Dies sind Moritz Lippuner und Joël Brünisholz von den Grünen und Laura Koechlin von Zofige macht’s. Alle drei haben Jahrgang 2000 – sie werden dieses Jahr somit erst 21 Jahre alt.
Keinen Rücktritt verzeichnet die glp in ihren Reihen. Alle fünf Bisherigen treten geschlossen wieder an und werden von neun neuen Kandidaten unterstützt. Die Grünen verteidigen drei Sitze – mit 18 Kandidaten. Dafür müssen sie den Rücktritt von Marija Jurisic verkraften. Die Grünen haben mit einem Durchschnittsalter von knapp 36 Jahren die zweitjüngste Liste eingereicht. Die zweitälteste Liste kommt von der EVP. 45,5 Jahre alt sind die acht Kandidaten auf dieser Liste im Durchschnitt. Die drei Bisherigen treten geschlossen zur Wiederwahl an. Die jüngste Kandidatin der EVP ist die 31-jährige Claudia Schürch-Meder, die Präsidentin der Fraktion EVP-Die Mitte. Ihr Vater Andreas Meder ist mit 59 Jahren der Älteste auf der EVP-Liste. Ebenfalls drei Sitze zu verteidigen hat Die Mitte. Dafür schickt sie 13 Kandidaten ins Rennen. Verzichten muss Die Mitte auf Präsident Robert Weishaupt, den Präsidenten der FGPK. Er ist im Frühling in den Stadtrat gewählt worden.
Von den 116 Kandidatinnen und Kandidaten für den Einwohnerrat sind 42 Frauen und 74 Männer (36,2 Prozent). Am meisten Frauenpower aufgeboten haben die Grünen (neun der 18 Kandidaten sind Frauen) und der Farbtupfer (eine der beiden Kandidaten ist eine Frau). Knapp dahinter folgt die SP mit einem Frauenanteil von 47,6 Prozent und Die Mitte mit 46,2 Prozent. Den kleinsten Frauenanteil verzeichnet die neue Liste Zofige macht’s: Nur eine Frau kandidiert auf dieser Liste (14,3 Prozent).
Laut offizieller Auflistung der Stadt sind neun Kandidierende Studenten und drei Doktoranden, elf verfügen über einen Doktortitel, zwei haben das Lizenziat gemacht, zwei einen Masterabschluss. Landwirte sind zwei auf den Listen zu finden, dazu kommen ein Agraringenieur und ein Agronom. Sechs Kandidaten geben ihren Beruf mit «Unternehmer» an, mindestens zehn Personen arbeiten im weitesten Sinne im Gesundheitswesen, zwei Kandidaten sind Architekten, drei Rechtsanwälte, einer ist Pfarrer und einer Theologe.