
Zum Hochwasserschutz: Die Dünnernbrücke segnet das Zeitliche – ein neuer Übergang entsteht

Bald wird sie verschwunden sein, die Brücke über die Dünnern am Fuss der Oltner Mühlegasse. Aus den 1930er-Jahren stammend, wird das Bauwerk derzeit in kleinere Stücke zerlegt. Langsam frisst sich das Diamantfräsblatt, manche von ihnen mit einem mannshohen Durchmesser, durch den Brückenboden. Pro Tag schafft die Fräse rund 20 Meter. «Das hängt auch von der Dicke des Untergrunds ab, der zwischen 65 und 90 cm variiert», sagt Fabian Zeig, Baustellenverantwortlicher der Meier und Jäggi AG aus Zofingen. Die Arbeitsweise ist differenziert. Das Blatt fräst sich im Vortrieb denn auch nicht durch die ganze Dicke der Brückenunterlage. «Um die Teile komplett zu trennen, muss zweimal oder auch dreimal angesetzt werden», weiss Zeig.Schliesslich wird die Brücke zerlegt sein. «In 18 Blöcke zu je rund 35 Tonnen Gewicht», sagt Urs Kissling, Leiter des städtischen Tiefbauamtes. In rund zehn Tagen kann ein Pneukran die ausgefrästen Blöcke auf den Tieflader hieven, der sie wegbringt. Dann ist die alte Dünnernbrücke nur noch Geschichte. Was für Kissling in diesem Zusammenhang auch wichtig ist: «Wir sind mit den Arbeiten gut im Zeitplan.»
Hochwasserschutz steht im Vordergrund
Die Brücke wird auch aus Gründen des Hochwasserschutzes neu gebaut. Daneben spielen Altersgründe ein Rolle. Zwar sei die Tragfähigkeit noch gegeben, aber die Folgeschäden durch Frost-Tausalzzyklen würden immer grösser. Auch die Auflager (Stellen am Tragwerk, die auf anderen Bauteilen oder dem Baugrund aufliegen) – nicht mehr funktionsfähig wie im Finanzplan 2019 bis 2025 der Stadt nachzulesen ist
Dem Abbruch der alten Kunstbaute folgt so etwas wie eine Behelfsbrücke, welche dem Langsamverkehr dienen soll: Fussgängern, Velofahrenden. «Innert eines Tages wird sie erstellt sein», sagt der Leiter Tiefbau. Während dieser Zeit wird der Umweg für den Langsamverkehr über den Salzhüsliweg unvermeidbar sein. Während der restlichen Bauzeit bleibt der Weg offen.
Zum kleinen Spektakel dann könnte Anfang Februar der Bau der neuen Brücke werden: Auf provisorischen Pfeilern gestützt wird die Baute ebenfalls Stück um Stück errichtet; «aus vorgefertigten Elementen», wie Kissling sagt. Aller Voraussicht nach steht Mitte März der neue Übergang. Knapp 600000 Franken sind für die Kunstbaute veranschlagt. Deren Unterkante kommt etwas höher zu liegen als diejenige ihrer Vorgängerin, was auch Anpassungsarbeiten in der unmittelbaren Umgebung notwendig macht. Auch neu zu erstellenden Ufermauerabschnitte stehen auf den Bauprogramm.
Der Neubau der Brücke ist nicht die einzige Veränderung im Raum Mühlegasse. Wie die Stadtkanzlei schon im August 2019 bekannt gab, erfolgen dort noch bis ins Jahr 2022 markante Veränderungen im Rahmen einer baulich attraktivierten Innenstadt. Solche Arbeiten laufen derzeit auch an der Baslerstrasse. Sie werden noch in diesem Jahr beendet sein. Zu den Massnahmen gehört im Übrigen auch die Pflanzung von Bäumen. Das ganze Projekt ist mit rund 1,1 Mio. Franken veranschlagt.