Neubau-Projekt: Nachwuchsteam gewinnt mit «Borna-Park»

Unterhielten sich über Siegerprojekt anhand des Gipsmodells (v.l.): Sven Rickhoff und Malte Kloes vom Architekturbüro Malte Kloes Architekten, Alessandro Fabris von Caprez Ingenieur AG, Borna-Leiterin Christine Lerch, Jury-Fachpreisrichter Philipp Husistein und Borna-Verwaltungsratspräsident Felix Schönle.Bild: egu
Unterhielten sich über Siegerprojekt anhand des Gipsmodells (v.l.): Sven Rickhoff und Malte Kloes vom Architekturbüro Malte Kloes Architekten, Alessandro Fabris von Caprez Ingenieur AG, Borna-Leiterin Christine Lerch, Jury-Fachpreisrichter Philipp Husistein und Borna-Verwaltungsratspräsident Felix Schönle.Bild: egu

Einfach und klar präsentiert sich der «Borna Park» sowohl als architektonisches Gipsmodell sowie auch auf den Plänen. Das Projekt für den Neubau der Arbeits- und Wohngemeinschaft Borna in Rothrist hat die Jury überzeugt. Aus den sechs eingereichten Projekten stach das Nachwuchs-Generalplanerteam um Malte Kloes, Inhaber des Architekturbüros Malte Kloes Architekten, heraus. «Die Aufgabe war, den Wohnkomplex von der Werkstatt klar zu trennen», sagte Borna-Verwaltungsratspräsident Felix Schönle und erklärte: «Genau an diese Vorgabe haben sich die Projektverfasser des Zürcher Büros Malte Kloes Architekten konsequent gehalten und mit ihrer Umsetzung überzeugt.» Ein weiterer Vorteil des Siegerprojektes ist, dass die neuen Gebäude so auf dem Areal platziert sind, dass sie ohne einen Rückbau der heutigen Gebäude errichtet werden können. «Vom Bauablauf dürfte eine Etappierung trotzdem zweckmässig sein», sagte Schönle und lächelte.

Die Erleichterung über den nächsten Schritt Richtung Borna-Neubau war dem VR-Präsidenten an der Präsentation anzusehen. In der vor 41 Jahren erstellten Arbeits- und Wohngemeinschaft an der Gländstrasse fehlt Raum – nicht nur, um Ware zu lagern, sondern vor allem zum Leben und Arbeiten. Von einer Totalsanierung sieht der Verwaltungsrat nach einer erstellten Konzeptstudie ab. «Die Baustruktur müsste bis auf den Rohbau zurückgebaut werden, aber selbst dann bleibt der nicht optimale Grundriss bestehen», erklärte Schönle.

6 aus 38 Generalplanerteams für Projektwettbewerb ausgewählt

So ist ein Neubau schon länger geplant. Das Projekt lag aber bislang auf Eis, weil das kantonale Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) auf allen Bauten im Behindertenbereich ein Moratorium von zwei Jahren verhängt hatte. Kurz vor Ende des letzten Jahres genehmigte der Kanton nun die ersten beiden Phasen der Borna-Eingabe. Wie Schönle informierte, seien 38 Bewerbungen von Generalplanerteams im Präqualifikationsverfahren eingegangen. Daraus wählte die Baukommission sechs aus, die am Projektwettbewerb teilnehmen durften. «Das Siegerprojekt ist städtebaulich, architektonisch und nutzungsmässig hervorragend ausgearbeitet», betonte Philipp Husistein, Architekt und Vorsitzender des dreiköpfigen Fachpreisrichtergremiums.

Felix Schönle zeigte den spannenden, wenn nicht einfachen Entscheidungsweg auf. «Alle sechs Projekte sind sehr wertig und ausgeklügelt.» Am Schluss habe sich aber klar gezeigt, dass sich die aus elf Personen zusammengesetzte Jury eindeutig für den «Borna Park» entschieden hat. Der dreigeschossige Wohnbereich ist mit zwei getrennten Gebäuden konzipiert, die im Erdgeschoss durch den Eingang verbunden sind. «Der Jury gefällt, dass der Wohntrakt keinerlei Heimcharakter aufweist und von der zweigeschossigen Werkstatt klar getrennt ist», so Schönle. In der Werkstatt bleibt die Anzahl der 150 Arbeitsplätze unverändert. Die Gesamtzahl der 78 Wohnplätze soll dagegen bis im Jahr 2022 auf 88 aufgestockt werden. Dafür wird gemäss Schönle der Anteil der internen Wohnplätze von 67 auf 48 Plätze reduziert.

Ziel ist, den Neubau im Jahr 2023 einzuweihen

Was die gesamten Baukosten anbelangt werden diese zwischen 40 und 45 Millionen Franken geschätzt. Und wann fahren die Bagger auf? «Wenn alles nach Plan läuft, ist es unser Ziel, den Neubau im Jahr 2023 einzuweihen», so Schönle. Abhängig seien alle weiteren Phasen, wie die Bewilligung des Projekts und des Baugesuchs, vom Kanton. «Wir sind zuversichtlich», unterstrich Felix Schönle.