
Erstes Night-Shopping: Die Hauptstrasse wird zur vorweihnachtlichen Flaniermeile
Die Reinacher Hauptstrasse wird am Freitagabend zur vorweihnachtlichen Shopping- und Flaniermeile: Erstmals lädt der Handwerker- und Gewerbeverein Oberwynental (Hago) zum Night-Shopping ein. Der Anlass zu dieser Premiere, so Hago-Präsident Adrian Meier, sei das Ende des Weihnachtsmarktes «Sonntag am Bahnhof» gewesen, der in den letzten Jahren wettermässig arg gebeutelt wurde. Am Freitagabend haben 40 bis 50 Detaillisten zwischen Fischerkreisel und «Otto’s» ihre Ladentüre weit geöffnet.
«Der Kerngedanke ist, den Leuten die grosse Auswahl im Dorf bewusst zu machen und sie zu animieren, vor Ort einzukaufen», sagt Adrian Meier. Anstatt jedem einzelnen Detaillisten zu überlassen, was er in dieser für den Jahresumsatz wichtigen Zeit tun will, hat man beschlossen, die Kräfte zu bündeln.
OK-Präsident Fabian Schönenberg sagt: «Man kann zu Fuss hingehen und etwas erleben.» Feuerschalen, Dekoration, Wettbewerb – all dies soll zu einem Erlebnis beitragen. Wer Chancen auf den Hauptgewinn beim Wettbewerb haben will – ein 500-Franken-Gutschein, einlösbar bei den Hago-Mitgliedern und teilnehmenden Läden –, muss den Flyer in fünf Geschäften abstempeln lassen. Das animiert vielleicht zum Betreten von Läden, die man noch nicht kennt. «Ohne Kaufzwang selbstverständlich», sagt Schönenberg.
Lokale Lehrstellen und Arbeitsplätze gefördert
Dem Hago gehören 144 Unternehmen aus Reinach, Menziken, Burg, Leimbach und Pfeffikon LU an: Detailhandel, Gewerbe, Dienstleistungen. Beim Night-Shopping machen die Detaillisten mit, während bei der «Wyna Expo» und vor allem beim Projekt «Schule trifft Wirtschaft», wo Betriebe ihre Türen für Schüler öffnen und das Lehrstellenangebot präsentieren, die Handwerker und Dienstleister sich zeigen können.
Adrian Meier glaubt festzustellen, dass wieder mehr Leute das Lokale mit seinen Angeboten schätzten, auch was Ausbildungsplätze und überhaupt Arbeitsplätze betrifft. Allerdings – so Schönenberg – werde zu Recht kompetente Beratung erwartet.
Wer macht denn mit? «Gross und Klein sind dabei», sagt Fabian Schönenberg. Ein Grossverteiler macht ebenso mit wie ein kleiner Kiosk. Dazu wird die Bandbreite der Reinacher Detaillisten abgedeckt vom Optiker über das Sportgeschäft, den Uhren- und Schmuckladen bis zur Apotheke und zum Blumenladen oder zur Buchhandlung.
Und einen grossen Teil machen die Kleiderläden aus. Oder alphabetisch: von «Art Floral» bis «Zum Basteltor». Fürs leibliche Wohl (und Wärme) sorgen umliegende Lokale, sei’s, beispielsweise, mit Weisswürsten, Gulaschsuppe oder Kaffee Schnaps.
Der Verein kennt keine Überalterung
«Wir haben eine gute Vereinsstruktur und keine Überalterungsproblematik», sagt Hago-Präsident Adrian Meier. Meier und Schönenberg sind Beispiele für junges Blut. Nachfolgeregelungen – ein Knackpunkt – funktionierten weitgehend, sei es innerfamiliär oder wenn ein Angestellter den Betrieb weiterführt.
Zudem sei, gerade bei Kleiderläden, das Hobby zum Unternehmen geworden. Adrian Meier sieht da den Unterschied zu den grossen Detailhändlern: Vögele und OVS sind weg, Blackout sei, so Meier, weg gewesen und wiedergekommen.
Jene scherten sich auch kaum um die Gemeindepolitik. «Wir sind mit einer Delegation in der Arbeitsgruppe der Gemeinde vertreten, die ein Verkehrskonzept erarbeitet», sagt Adrian Meier. Vernetzen, das will der Verein, am monatlichen Stamm ebenso wie an der Premiere des Night-Shoppings am Freitagabend.