Veprim Ukaj: Eine Karriere vom Tellerwäscher zum Gastwirt

Im «Sopra» können ab heute Pizza und Pasta genossen werden.
Im «Sopra» können ab heute Pizza und Pasta genossen werden.

Die Tische stehen in Reih und Glied, die Servietten sind schön gefaltet, das Besteck glänzt. Alles ist bereit für die Eröffnung des Restaurants Sopra an der Hauptstrasse 56 in Attelwil. Heute um 9 Uhr öffnet der neue Wirt Veprim Ukaj die Türen seines Lokals. Er hofft, am Mittag bereits die ersten Gäste verköstigen und am Apéro ab 17.30 Uhr möglichst viele Interessierte begrüssen zu können.

Dank dem «Sopra», das früher den Namen «Schmiedstube» trug, hat Reitnau wieder eine Beiz. Der Gasthof in Attelwil war im Dezember 2018 zugegangen, der «Bären» in Reitnau ist seit diesem Sommer eine Bar. Mit dem «Sopra» haben die Attelwiler und die Reitnauer nun wieder einen Ort, an dem sie auswärts essen oder sich auf einen Schwatz treffen können.

Von der Aushilfe zum Küchenchef

Mit dem «Sopra» will Veprim Ukaj italienisches Flair ins obere Suhrental bringen. Damit erklärt sich auch der Namenswechsel von «Schmiedstube» zu «Sopra». Auf der Speisekarte stehen hausgemachte Pizzas und Pasta mit verschiedenen Saucen. Daneben will Ukaj auch saisonale Spezialitäten aus der ganzen Schweiz anbieten. «Wichtig ist mir, dass sich in meinem Lokal alle wohlfühlen können, vom Bauarbeiter bis zur Geschäftsfrau.»

In der Gastrobranche hat Ukaj eine wahre Tellerwäscherkarriere hingelegt. Als 17-Jähriger kam der heute 38-Jährige vom Kosovo in die Schweiz. In seinem Heimatland hatte er eine Lehre als Automechaniker begonnen. In der Schweiz konnte er diese aber wegen seinen mangelnden Sprachkenntnissen nicht fortführen. So arbeitete er in einem Restaurant als Aushilfe, erledigte den Abwasch und half beim Rüsten. 2003 kam er ins Restaurant Caravelle, das sich in der Nähe des Löwendenkmals in Luzern befindet. Dort arbeitete er sich vom normalen Angestellten zum Küchenchef hoch. Diese Position hatte er die letzten zehn Jahre inne.

Mit der Zeit kam dann die Lust, selbstständig zu werden. Willi Lehmann, den Verpächter des «Sopra», kennt Ukaj schon lange. Als er sich für die Selbstständigkeit bereit fühlte, ergriff er die Initiative und erkundigte sich bei Lehmann, ob dessen Restaurant in Attelwil noch zu verpachten ist. Dann ging alles schnell.

Nebst Ukaj werden im «Sopra» drei weitere Mitarbeiter in einem 100-Prozent-Pensum tätig sein. Jemand wird Ukaj in der Küche unterstützen, die anderen zwei machen den Service. «Mir ist wichtig, dass ich nicht der bin, der alles alleine entscheidet. Ich und meine Mitarbeiter sind gleichberechtigt», sagt Ukaj. Am Wochenende wird ihn zudem seine Ehefrau unterstützen. Mit ihr und den zwei Kindern lebt er in der Stadt Luzern. Seine Tochter ist 15 und absolviert eine Lehre als Fachangestellte Gesundheit, sein Sohn ist neun und besucht noch die Schule.

Von heute an wird das «Sopra» jeweils von Dienstag bis Sonntag von 9 bis 24 Uhr geöffnet sein. Von 11 bis 21.30 Uhr gibt es durchgehend warme Küche. Am Montag ist Ruhetag. «Dann will ich Zeit mit meiner Familie verbringen.»

Das «Sopra» ist heute ab 9 Uhr durchgehend bis 24 Uhr geöffnet. Apéro ab 17.30 Uhr.

«In meinem Lokal können sich alle wohlfühlen, vom Bauarbeiter bis zur Geschäftsfrau», sagt Veprim Ukaj.
«In meinem Lokal können sich alle wohlfühlen, vom Bauarbeiter bis zur Geschäftsfrau», sagt Veprim Ukaj.