
Präzision und Disziplin sind Bedingung für einen guten Tambour
Ursprünglich führten die Tambouren mit ihren Trommelschlägen die Truppen in einen bevorstehenden Kampf. Offenbar sollte der Gegner damit erschreckt und die eigene Mannschaft moralisch gestärkt werden. Heute ist das anders. Die Tambouren stehen an der Spitze von festlichen Paraden und künden zivile Feierlichkeiten an. Eines ist aber geblieben: der militärische Modus und Ablauf ihrer Konzerte. Ein Musterbeispiel dafür war das Konzert im Kirchgemeindehaus. Schlag auf Schlag traf zielgenau den richtigen Takt und Ton und dies in einer erstaunlichen Vielfalt von Klangmustern und -techniken. Ebenso diszipliniert und perfekt war der Ein- und Abmarsch der einzelnen Equipen zum Spiel.
Akrobatischer Umgang
mit Klangkörpern
Den Anfang machten der Tambourenverein Zofingen und die Kadettentambouren unter der Leitung von Stefan Kayser gemeinsam mit dem Marsch «Lago Mio», woran sich zwölf Trommeln absolut synchron beteiligten. Die Kadettentambouren allein folgten mit «Bambino». Tatsächlich gab es unter den Dutzend Spielern sowohl kleine Knirpse wie bereits hochgeschossene Knaben. Zwischendurch machte Moderator Florian Stauber interessante Angaben über die vor 70 Jahren gegründete kleine Tambourengruppe, aus der inzwischen der jetzige Tambourenverein mit 15 Mitgliedern gewachsen ist. «Mit Trummele und mit Pfyffe» heisst es in einem Lied. In «Spitzbueb» harmonierten dann fünf Pfeifen und zwei Trommeln trefflich miteinander, und in «Black Box» zeigte der Tambourenverein, dass die Trommel auch mehrstimmig sein kann. Mit «Jingle Bells» führten die Kadettentambouren vor, was der Nachwuchs nach viermonatiger Ausbildung schon kann, nämlich auf dem «Übungsböckli» das Glockenspiel von Stefan Kayser begleiten. Dann bewiesen zwei Knaben und ein Mädchen in «Lüchtzgi», dass sie nach zwei Jahren Ausbildung bereits schlagsicher mit der Trommel umgehen können.
«Brandywine» holte mit Trummele und mit Pfyffe musikalische Erinnerungen an die Amerikareise des Tambourenverbandes im Jahr 2014 herbei, dem Gründungsjahr des Tambourenvereins. Dass die Kadettentambouren inzwischen ihre Kompetenz in punktgenauen Bewegungsabläufen zur schier unglaublichen Handfertigkeit ausgebaut haben, zeigte das Stück, wo Plastikbecher auf die Reise durch zehn Hände geschickt und stets zur gleichen Zeit auf den Tisch geknallt werden. Dies gelang so imponierend, dass es wiederholt werden musste. Nun fühlte sich der Tambourenverein in «Tscheiver» inspiriert von den Rhythmen der rätoromanischen Fasnacht, wobei auch Toms eingesetzt wurden. Die Kadettentambouren erwiesen sich in «Newcomer» als der Dynamik mächtig, sie wechselten ständig das Tempo, Versmass und die Lautstärke. Sieben Trommler des Tambourenvereins verbündeten sich nochmals mit dem fünfköpfigen Pfeifer-Ensemble und zum Schluss vereinigten sich alle zum Kinderfestmarsch, der zum Standardrepertoire gehört.
Nun ergriff auch Präsident Marcel Gyger das Wort, bedankte sich bei den Mitwirkenden am diesjährigen Tambourenkonzert und ehrte das Gründungsmitglied Max Haller sowie die Veteranen Bruno Weber und Kurt Schneider für ihre Verdienste am Verein. Das Publikum wurde mit einem Apéro verabschiedet, wobei hüben und drüben Freude herrschte.