
Schulhaus-Sanierung ist besser als Neubau: Gmeind entscheidet über Kredit
Donnerstag,
Morgen 20 Uhr, Gmeind im Breitensaal Rothrist.
Sanierung statt Neubau – die Entscheidung steht beim Bezirksschulhaus in Rothrist fest. Das 47 Jahre alte Gebäude braucht energetisch und technisch eine komplette Erneuerung. Zudem ist in Rothrist zusätzlicher Schulraum gefragt. Kostenpunkt: 10 Millionen Franken. Über den Kredit entscheidet morgen die Gmeind.
Drei Architektenteams überprüften die Machbarkeit der Variante Sanierung und der Variante Neubau. «Der Gemeinderat hat sich aus wirtschaftlichen Gründen gegen einen Neubau entschieden», sagte Gemeinderätin Daniela Weber. Ein Studienauftrag habe ergeben, dass die Variante Sanierung Vorteile mit sich bringe, erklärte sie am Informationsabend. Da die bestehende Tragstruktur einen sehr guten Zustand aufweist, kann sie mit geringen Kosten erneuert und verstärkt werden. Mit diesen Massnahmen ist ihre Lebensdauer für die nächsten 50 Jahre garantiert. Die Kosten belaufen sich dafür auf 560 000 Franken.
Bei einem Neubau wäre für die Tragstruktur in Beton und die Maurerarbeiten mit Kosten von 2,5 Millionen Franken zu rechnen. Die Mietdauer für das Schulprovisorium würde sich um ein Jahr verlängern. Zudem würden beim Neubau noch Rückbaukosten von 500 000 Franken anfallen und die Kosten für den Betrieb und den Umbau der Fernheizung seien noch nicht eingerechnet.
Ein Vorprojekt hat das Architekturbüro Gautschi Lenzin Schenker aus Aarau ausgearbeitet. Es sieht vor, dass der Innenraum praktisch bis auf die rohe Struktur rückgebaut wird und die gesamten haustechnischen Installationen inklusive Beleuchtung ersetzt werden. Der Kostenaufstellung zu entnehmen ist, dass die Sanierung des Gebäudes rund 7,6 Millionen Franken beträgt.
Zusätzlicher Raum durch neue Einteilung
Nach der Sanierung verfügt das Bezirksschulhaus über zwölf Klassenzimmer, diverse Gruppen- und Materialräume, zwei Zimmer Natur und Technik, ein Zimmer Bildnerisches Gestalten, ein Zimmer Textiles Werken, ein Zimmer Werken und ein Lehrerzimmer. Der zusätzliche benötigte Schulraum entsteht mit einem neuen Raumlayout im eingeschossigen Westflügel. «Die Hauswirtschaftsräume werden aufgehoben, da im neuen Aargauer Lehrplan etwa die Hälfte der praktischen Kochstunden wegfallen werden», erklärte Co-Schulleiter Jürg Kalberer bei der Begehung. In den Räumen findet künftig der Natur- und Technik-Unterricht statt. Je eine Schulküche steht weiterhin im Dörfli 3 und 4 bereit. In den Obergeschossen sind nur geringe Eingriffe notwendig.
Vorgesehen ist, sämtliche Oberflächen im Bezirksschulhaus zu erneuern. Eine Verbesserung der Raumakustik gibt es, indem die Betondecken mit speziellen Elementen gedämmt werden. Die sanitären Anlagen und die Leitungen für die Raumheizung werden vollständig erneuert. Die bestehenden Heizkörper können wiederverwendet werden. Zur Sanierung gehört auch die Umsetzung der neusten Massnahmen in Bezug auf Brandschutz und Erdbebensicherheit.
588 000 Franken für Schulraumlüftung
Für eine optimale Luftqualität ist ein dezentrales Lüftungssystem für je zwei Schulzimmer vorgesehen. Die Lüftung verfügt über eine Wärmerückgewinnung. Sie ermöglicht, die Zimmer an heissen Tagen zu temperieren. Die Mehrkosten von 588 000 Franken sind im Kredit eingerechnet.