Der Jodlerklub Kölliken in Höchstform

Mit Ausnahme der Umrahmung durch das Ländler-Trio «entweder oder» aus dem Luzernischen bestritten die Jodlerinnen und Jodler des Jodlerklubs Kölliken das Jahreskonzert in der Turnhalle Schlossrued vollständig aus den eigenen Reihen. Eröffnet wurde der Abend durch den Auftritt eines speziellen Paares. Regula Kiechle und Chregu Dätwyler suchten vergeblich nach einem freien Platz in der Turnhalle und «jodelten schliesslich spontan einfach» mit. Sogar bei der Stückwahl hiess es gleich mehrmals «selbst ist der Mann» respektive der Dirigent. Martin Flury komponierte, textete und arrangierte das Auftaktstück «Schliess dich eus a!», sozusagen ein Werbespot für neue Mitglieder. Mit neuen Mitsingenden dürfte auch das zweite Lied aktuell werden: «Jung sy!» von Adolf Stähli. Mit «Im Wärde» von Paul Meier holte sich der Klub beim Nordwestschweizerischen Jodlerfest in Mümliswil die höchste Punktezahl von 60. Auch «Uf der Schanz» komponierte und textete Martin Flury.

Nach der Pause ging es mit dem Abigjuitz von Emil Wallimann weiter. Der «Schnittertanz» schrieb Robert Fellmann. Aber «Lueg emol, so nes schöns Panorama», komponiert von ChueLee, arrangiert von Martin Flury liess beim Publikum alle Dämme brechen. Ebenso begeistert waren die Zuhörer von den letzten beiden Stücken, die vom Gesamtchor gesungen wurden. Alle anwesenden Jodelklub-Delegationen stürmten die Bühne und sangen den «Steinmandli-Juiz» von André von Moos und «Bärgwanderig» vom Ueli Moor.

Soli aus den eigenen Reihen

Im ersten Programmteil überraschten Regula Kiechle und Helene Wagner mit «S’alte Lied» von Willi Valotti. Damit holten sich die beiden in Mümliswil ein «Sehr Gut». «Ärdeschön» von Andrea Pisani wurde seinem Namen gerecht.

Der zweite Teil wurde dominiert von verschiedenen Solo-Vorträgen. Das Quartett mit Markus Hiltmann, Regula Kiechle, Helene Wagner und Catherine Bron mit «Harmonie», komponiert von Martin Flury, war eine Uraufführung sowohl vom Stück als auch von der Zusammensetzung des Quartetts. Regula Kiechle trat anschliessend als Solistin auf, einmal in Begleitung von Martin Flury auf dem Akkordeon und «Es Rösli im Chnopfloch». Dann völlig allein, ein zartes Persönchen mit einer glasklaren Stimme, die eine ganze Halle zu füllen vermag mit dem Naturjutz «Obigjutz», beide von Ernst Grolimund.

Aber auch Catherine Bron und Helene Wagner bekamen Gelegenheit, ihr Können vor grossem Publikum zu beweisen. Ein typisches Lied von Martin Flury dürfte «Es eifachs Lob» sein, denn dass ein herzliches Lob zur rechten Zeit Wunder bewirken kann, bewies der Chor an diesem Abend mehrmals. «Kei Mönsch isch vollkomme, aber bsunders i sir Art», so die Kernaussage. «Wenn’s z’fyre git» von Ruedi Renggli brachte auch diesem Duo ein «Sehr gut» ein.