
Nationalrat Benjamin Giezendanner: «Mein Vater, mein Bruder und ich haben den Namen geprägt»
Herr Giezendanner, Sie machten mit dem zweiten Platz ein glanzvolles Resultat. Wie kam das zustande?
Wir dürfen ehrlich sein. Es ist sicher zum einen Teil mein bekannter Name, der mitgespielt hat. Ein Name, den der Vater, ich und mein Bruder geprägt haben. Wir haben ein Unternehmen, das man auf der Strasse sieht. Ein Faktor war sicher auch mein Jahr als Grossratspräsident. Da durfte ich im Aargau verschiedenste Leute besuchen. Das hat sich ausgezahlt.
Was hat Ihr Vater Ihnen auf diesen erfolgreichen Weg mitgegeben?
Wir haben am Tisch natürlich immer diskutiert. Er sagte aber: Bleib demütig. Das habe ich auch verfolgt. Auch als Partei müssen wir demütig sein. Man darf sich aber auch so geben, wie man ist. Und da sind wir Giezendanners vielleicht auch mal ein wenig emotionaler. Das muss man nicht verstecken.
Wer hat sonst noch Anteil an diesem Wahlerfolg?
Ganz klar: Meine Frau! Diesen Wahlkampf neben dem Geschäft zu machen: Da war meine Frau die treibende Kraft.
Was wollen Sie nun in Bern bewegen?
Ich versuche natürlich in die Verkehrskommission zu kommen, wenn die Partei das erlaubt. Da gäbe es Synergien mit dem Betrieb: Güterverkehr, Personenverkehr. Da ist Wissen vorhanden. Sonst sicher in der Gewerbe- und Wirtschaftspolitik.
Der Wermutstropfen: Die SVP verliert.
Hören sie: Die Demut ist da. Wir werden alles versuchen, um mit der neuen Delegation in Bern die Prozente zurückzugewinnen. Vor allem den siebten Sitz. Dafür kämpfen wir mit einer guten Politik.
Werden Sie als Verkehrspolitiker nun ein wenig grüner?
Kommen sie in meinen Betrieb. Dann sehen sie, wie ökologisch wir sind. (lacht) Ich werde aber politisch die Ökologisierung wohl eher abbremsen, als fördern.
In der Region Zofingen ist die SVP mit drei Gewählten sehr stark.
Auch Christian Glur machte ein gutes Ergebnis. Wir sind sehr volksnah in unserer Region. Es war auch immer eine Hochburg der SVP. Wir werden alles geben, damit das so bleibt.
Was können Sie für die Region in Bern erreichen?
Ich glaube für die Region Zofingen müssen wir mehr im Aargau erreichen. Wenn man das Projekt Oase im Osten anschaut: Über 430 Millionen Franken werden investiert. Da werden wir stiefmütterlich behandelt. Die neuen Grossräte sollten da kämpfen.