Dramatische Szenen in Lostorf: «Ich hatte Angst um meinen Mitarbeiter»

Am Dienstagabend vor 17 Uhr trat ein vermummter Mann in den Denner Satellit im Lostorfer Dorfkern. Mit dabei hatte er ein Messer, mit dem er den Lernenden an der Kasse bedrohte. Er forderte den Angestellten auf, ihm den Kasseninhalt zu übergeben.

Die Geschäftsführerin Therese Schläppi stand in unmittelbarer Nähe und schilderte, dass ihr Angestellter in Schockstarre war. «Ich hatte Angst um meinen Mitarbeiter und wagte es nicht, etwas zu tun.»

Kunden verfolgten den Täter

Als dem Täter das Tuch runterrutschte, mit dem er sein Gesicht verdeckte, und er dadurch kurz abgelenkt war, konnte sich der Lernende in Sicherheit bringen. Beherzt griffen zwei Kunden ein und versuchten den Räuber festzuhalten. Dabei verletzte der Täter einen Helfer am Arm und flüchtete ohne Diebesgut aus dem Laden.

Die zwei Kunden verfolgten ihn. «Ich rief ihnen hinterher, dass sie ihn springen lassen sollen, aber die zwei wollten ihn nicht entkommen lassen», so Schläppi.

Polizei verhaftete den 21-Jährigen

«Wir waren gestern unterbesetzt, deswegen war auch mein Mann zur Tatzeit im Laden», erklärt sie. Er wollte seiner Frau unter die Arme greifen und die Regale auffüllen. «Ich war gerade im hinteren Teil des Ladens, um mich umzuziehen, als ich hörte, dass etwas nicht stimmte», erklärte Peter Schläppi. Er eilte nach vorne und nahm die Verfolgung des flüchtenden Täters mit dem Auto auf. Er wollte sichergehen, dass der Dieb nicht entkommt.

In der Zwischenzeit konnten die Kunden einen Automobilisten und einen Velofahrer zur Mithilfe bewegen. Sie verfolgten den Täter gemeinsam und konnten ihn in der Nähe des Pfarrhauses schliesslich festhalten, bis die Polizei eintraf. Diese verhaftete den 21-jährigen Schweizer. Sie wollte sich aber nicht weiter zu den laufenden Ermittlungen äussern.

«Zum Glück haben die Kunden so mitgeholfen»

Geschäftsführerin Schläppi führt den Dorfladen seit 25 Jahren. «In dieser Zeit haben wir noch nie etwas Vergleichbares erlebt», sagt sie, immer noch von dem Ereignis geschockt. «Es war schlimm zuzusehen, wie unser Lernender mit einem Messer am Hals bedroht wird und man nur hilflos zusehen konnte.» Am Tag danach «geht es ihm durchzogen». Schläppi hofft, dass er das Erlebte schnell verarbeiten kann.

«Zum Glück haben die Kunden so mitgeholfen. Wir sind ihnen sehr dankbar, dass sie geholfen haben, den Täter zu stellen» , meint das Ehepaar Schläppi unisono. Dieser Einsatz sei heute nicht selbstverständlich.