Das «Kobra» von Claude Degen gehört zu den Besten

Brauer Claude Degen mit seiner Lebenspartnerin Elena Mazzinghi an der Preisverleihung des Swiss Beer Award in Bern. Bild: zvg
Brauer Claude Degen mit seiner Lebenspartnerin Elena Mazzinghi an der Preisverleihung des Swiss Beer Award in Bern. Bild: zvg
Claude Degen im Mai 2018 mit seinem speziell für die Fussball-Wm kreierten Unikat
Claude Degen im Mai 2018 mit seinem speziell für die Fussball-Wm kreierten Unikat

Dass das Pale Ale «Kobra» von Degenbier, der Zofinger Ein-Mann-Brauerei von Claude Degen, ein hervorragendes Bier ist, das wussten Liebhaber schon länger. Nun ist es aber auch noch amtlich: Degen ist mit seinem «Kobra» am

19. September in Bern am diesjährigen Swiss Beer Award in der Kategorie Pale Ale zusammen mit sechs anderen Brauereien ausgezeichnet worden.

389 Biere von 71 verschiedenen Brauereien testeten die Bierexpertinnen und -experten für den diesjährigen Swiss Beer Award. Dabei machte die Sensorikbewertung, also Geschmack, Schaum oder Farbe, 5 / 6 der gesamten Bewertung aus, 1 / 6 fielen auf die Laboranalyse, bei der unter anderem der pH-Wert des Biers untersucht wurde.

Experimentieren beim Brauen ist Degen wichtig

In jeder Kategorie wurden maximal die besten 30 Prozent ausgezeichnet. Bei den Pale Ales gehört Claude Degens «Kobra» zu diesem Prozentsatz. «Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung», sagt Degen. Er kann bereits zum zweiten Mal jubilieren. 2011 wurde sein «Kobra» zum Schweizer Bier des Jahres gekürt.

Seit 2006 braut Degen Bier, seit 2017 tut er das an der Brühlstrasse 11 in Zofingen. Beim Brauen experimentiert und entwickelt der 52-Jährige gerne. Er schätzt die Freiheit, auch einmal etwas am «Kobra» zu verändern. «Ich mache aber eigentlich nur Feintuning, die Veränderungen sind minimal.» Trotzdem sei das «Kobra» von 2011 nicht mehr exakt dasselbe wie das Diesjährige.

Zusätzlich braut Degen die Unikate. Das sind einmalige, sich nicht wiederholende Bierspezialitäten, die auf 1950 Flaschen limitiert sind. Da wird experimentiert, getüftelt und spezielles Bier mit neuen Rohstoffen hergestellt. Das Kreieren und Entwickeln ist für Degen die spannendste Aufgabe beim Bierbrauen, in die er dementsprechend viel Herzblut investiert.

Im Schnitt braut Degen alle zwei Wochen. Dazwischen ist er mit anderen Arbeitsschritten beschäftigt. Der gelernte Chemielaborant sagt, er könne vom Brauen leben, bescheiden zwar, aber immerhin. Für einen Angestellten reicht es aber nicht, auch wenn er manchmal zu viel zu tun hat. «Das hier ist eine One-Man-Show, aber ich werde im Hintergrund stark unterstützt von meiner Lebenspartnerin Elena Mazzinghi, die gelernte Biersommelière ist», sagt Degen.

Glücklich ist er über den Aufschwung des Gerstensafts. «In den letzten paar Jahren ist Bier schwer im Kommen», so Degen. Bei den Konsumenten würde das Bewusstsein für regionale, einzigartige und spannende Biere wachsen. Nur die Gastronomie würde noch hinterherhinken. «Ich bin aber überzeugt, dass sich das auch noch ändern wird.»