
Nach dem Grossbrand können die Läufer endlich wieder über die alte Holzbrücke
Um 17 Uhr steht die Uhr über dem Start, der gleichzeitig auch das Ziel ist, still. Der 32. Oltner 2-Stunden-Lauf ist vorbei. Verschwitze T-Shirts und rote Köpfe säumen nun die Kirchgasse. Nach und nach kehren alle Läuferinnen und Läufer zurück.
Angefangen hat der Lauf zwei Stunden vorher. 559 Personen jeglichen Alters haben teilgenommen. Das sind etwas weniger als im Vorjahr. Der Teilnehmerrekord stammt aus dem Jahr 2017. Damals waren es 587 Läufer. Die diesjährige Ehrenstarterin ist Oltens Bürgergemeindeschreiberin Arlette Maurer. «Für mich ist Laufen der Ausgleich zur Arbeit», sagte sie kurz vor dem Start. Dann, um exakt 15 Uhr ertönt der Startschuss und die Teilnehmerschaft läuft los. Der Erste, der die Startlinie überqueren wird, heisst David von Arx. Er sollte in den folgenden zwei Stunden 30,6 Kilometer für die Ministranten Olten laufen und 345 Franken einnehmen. Insgesamt wird der diesjährige Lauf 84’892 Franken einbringen.
Keine Liveband – dafür vier Solokünstler
Am diesjährigen Lauf fallen drei Dinge auf: Erstens rennen die Läufer wieder die ursprüngliche Strecke: Nach dem Altstadt-Teil führte der Kurs über die sanierte Holzbrücke, dann entlang der Aarburgestrasse. Dann geht’s weiter über den Gäubahnsteg via Pontonierhaus in die Schützi und in die Kirchgasse.
Zweitens gibt es keine Liveband. «Heuer haben wir erstmals vier Solomusiker, die über die Strecke verteilt an vier Posten stehen und dort Musik machen», erklärte OK-Präsident Klaus Kaiser nach dem Start. Einer dieser Solokünstler ist Klaus Juch aus Starrkirch. Mit Kilt, Hemd und Mütze spielt er mit seinem Dudelsack schottische Klassiker. «Das mache ich, um meine Familie beim Laufen zu motivieren», sagt er. Sowohl seine Frau als auch seine beiden Söhne machen mit. Nebst Juch musizieren noch ein Perkussions-Trio, ein Solo-Trommler und ein anderer Dudelsackspieler. Drittens sind vergleichsweise wenig Kostümierte zu sehen. So stechen die drei als Kühe und Schafe verkleideten Herren umso mehr aus der Menge heraus.
Total sind 70 Helferinnen und Helfer im Einsatz
Auch heuer wird das gesammelte Geld für zwei Projekt verwendet: Einerseits wird Fokus-plus, die Fachstelle für Sehbehinderung, unterstützt. Andererseits setzt die Organisation Horyzon das Geld für ein Bildungsprogramm für Frauen und Mädchen in Haiti ein.
Total sind 70 Helferinnen und Helfer im Einsatz. «Sie arbeiten alle ehrenamtlich», wie der OK-Präsident betont. Sie betreuen Streckenposten, den Schwammposten oder die Verpflegungsstände in der Schützi. So wie die Guggemusik Müüs aus Trimbach: «Unsere Präsidentin ist im OK des Laufs. So sind wir hineingerutscht», sagt Jeannette Frey. Mit ihrer Gugge schenkt sie Wasser und Sportgetränke aus und schneidet Äpfel und Bananen klein.
OK-Präsident Kaiser zeigt sich nach dem Start erfreut: Die Vorbereitungen seien gut gelaufen, man sei ein erfahrenes Team. Trotz steigenden Teilnehmerzahlen: «Wir möchten den familiären und solidarischen Charakter des Laufs erhalten.» Ein Ziel hat er: «Einen unfallfreien Lauf.»
Um 17 Uhr steht die Uhr über dem Ziel still. Nach und nach kehren die Läufer zurück. Die meisten zwar ausser Atem, aber mit einem Lächeln im Gesicht.