In der Freiluft-Saison über 52 000 Badegäste in der Stampfi begrüsst

Betriebsleiter Sämi Tschirky und Frau Vizeammann Daniela Weber sind mit dem Hallenbad-Start und der Freibad-Saison zufrieden.
Betriebsleiter Sämi Tschirky und Frau Vizeammann Daniela Weber sind mit dem Hallenbad-Start und der Freibad-Saison zufrieden.

Schwimmen, Planschen, Sein ist seit Mai im Hallen- und Freibad in Rothrist möglich. Seit fünf Monaten ist die Schwimmanlage in der Stampfi wieder geöffnet. Das 43 Jahre alte Hallenbad musste wegen des desolaten Zustandes weichen. Das neue Hallenbad ist hell und mit 1250 Quadratmetern fast doppelt so gross wie das alte. «Die Rückmeldungen der Gäste sind sehr erfreulich und positiv», sagt Betriebsleiter Sämi Tschirky. Seine sichtliche Freude untermauern die Eintrittszahlen mit über 52 000 Besuchern seit der Eröffnung am Montag, 13. Mai. Im gleichen Zeitraum waren es im Jahre 2016 über 46 000 Besucher.

Zufrieden mit dem Start ist auch Daniela Weber, die als Frau Vizeammann zuständig für die gemeindeeigene Schwimmanlage ist: «Das Interesse hält sich über den riesen Eröffnungsansturm hinaus und wir haben bereits viele treue Gäste.» Rund 3000 Besucher nutzten am Eröffnungswochenende die Gelegenheit, den 20-Millionen-Neubau unter die Lupe zu nehmen (wir berichteten). In die Höhe schnellte auch die Anzahl der Abos. Beliebt sind die 10er-Abos für Erwachsene: 600 wurden fürs Hallenbad, 300 fürs Freibad und 90 für die Sauna gelöst. Gefragt sind auch mit 160 Stück die Jahresabos für Erwachsene.

Am Montag startet die Wintersaison

Das Abo fürs Freibad braucht es nur noch heute Freitag. Danach ist Saisonschluss und übers Wochenende bleibt die gesamte Anlage zu. Zeit für das Baditeam, kurz durchzuatmen. «Ab Montag starten wir in die Wintersaison», sagt Sämi Tschirky. Der Badmeister blickt auf eine Sommersaison ohne grosse Zwischenfälle, aber mit den üblichen Massregelungen zurück. «Das gehört zu unserem Job», sagt Tschirky gelassen und fährt fort: «Die Sicherheit der Gäste ist unsere Hauptaufgabe, deshalb stehen wir am Beckenrand, laufen umher, kontrollieren und schreiten ein.» Blickt er auf seine 17 Berufsjahre, stellt er fest, dass früher der Badmeister eine Respektsperson war. «Heute wird rumgemault und diskutiert, aber wir können damit umgehen und auf die Leute zugehen.» Immer wieder müsse sein Team auch zum Duschen mahnen. «Die Hygiene ist uns wichtig. Es geht aber auch darum, dass es gefährlich ist, überhitzt ins Becken zu springen.»

Regelmässige Kontrollen des Wassers und des Chlorgehalts gehören ebenso zu den Aufgaben wie das Reinigen der Duschen und Warten der Technik. Über 750 000 Liter Wasser fassen die drei Chromstahlbecken für Schwimmer, Nichtschwimmer und Warmwasserplanscher. Beim Augenschein zeigt sich, dass das Kinderplanschbecken und die neue Wasserrutsche sehr beliebt sind. Gefragt und gut besucht ist das neue Badi-Café, das mit eigenem Personal besetzt ist. «Unsere Gäste schätzen den freundlichen, prompten Service und die frische Zubereitung der Speisen.»

Mit der Arbeits- und Wohngemeinschaft Borna in der Nachbarschaft und dem AZB Strengelbach in der Nähe, stellt sich die Frage, wie das neue Hallenbad bei Menschen mit einer Beeinträchtigung ankommt. «Die Feedbacks von Menschen mit Beeinträchtigungen sind sehr gut», sagt Frau Vizeammann Daniela Weber. Zufrieden seien auch die Mitglieder der Behindertensportgruppe. Ein sehr gutes Zeugnis betreffend Behindertengerechtigkeit habe dem Bad die Behindertenorganisation Pro Infirmis ausgestellt. Weber gibt aber offen zu, dass es auch Verbesserungsvorschläge gegeben habe. So wurde von der Pro Infirmis Aargau-Solothurn moniert, dass Behindertenparkplätze fehlen. «Mittlerweile haben wir zwei direkt neben dem Fussgängerstreifen markiert, die regelmässig benutzt werden.» Deponiert wurde zudem, dass es für die Behinderten-Garderoben und -Toiletten kein Euro-Key-Schliess-System gebe. Mit dem Universalschlüssel können behinderte Menschen selbstständig öffentliche Toiletten, Garderoben und andere verschlossene Anlagen öffnen. «Unsere regelmässigen Gäste, die beeinträchtigt oder auf einen Rollstuhl angewiesen sind, vermissen dieses Schliesssystem nicht.» Zudem sei es so, dass der Badmeister ohnehin zur Unterstützung zur Stelle sei, um mit dem Behindertenlift beim Ein- und Ausstieg aus dem Becken zu helfen.

Etwas Kraft setzt das Öffnen der Eingangstür von vielen Besuchern voraus. «In der Planungsphase wurde diesem Umstand zu wenig Beachtung geschenkt», bedauert Daniela Weber. Sie erklärt, dass der finanzielle Aufwand einer nachträglichen Umrüstung für eine automatische Türöffnung «unverhältnismässig gross» gewesen sei. «Da die Türe den gesetzlichen Vorschriften entspricht, ist im Moment keine Änderung vorgesehen.»