
Bewahret den Charme
Ich freue mich auf die puren, unverfälschten Duelle der kräftigen Männer. Ich freue mich auf die vielfältigen Emotionen während und nach den Kämpfen, sowohl im, als auch ausserhalb des Ringes. Ich freue mich auf die ungekünstelten Kommentare der Athleten und Fernseh-Experten. Ich freue mich als Lokalpatriot auf gute Leistungen des Uerkners Patrick Räbmatter. Oder zusammengefasst: Ich freue mich unglaublich auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Zug.
Trotzdem, es ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Wenn der Schwingerverband nicht gut aufpasst, droht das Urtümliche langsam immer weniger zu werden. Es ist nicht so, dass ein Kampf weniger spektakulär wäre, wenn auf dem Schwingerhemd das Logo eines Sponsors aufgenäht wäre. Es ist auch nicht so, dass die Leistungen der starken Männer weniger bewundernswert wären, wenn sie in Stadien mit 100 000 Menschen kämpfen würden.
Aber der Schwingsport lebt nicht zuletzt von seinem unvergleichlichen Charme, von der Tradition und davon, dass die Spitzensportler trotz riesigem Aufwand nicht automatisch zu Millionären werden.
Die Achillesferse stammt als Begriff aus der griechischen Mythologie: Sagenheld Achilleus war nur an der rechten Ferse verwundbar. Verletzliche Stellen im System sind auch Thema dieser Kolumne.