
20. FC-Traktor-Fest: Der Pokal geht definitiv nach Strengelbach – VIDEO



Das «FC-Traktor-azb-Borna-Nische-FCR-Altherren-and-Friends-Fest» war vor 20 Jahren von Bruno Muntwyler, Chefredaktor des «Wiggertalers/Allgemeinen Anzeigers» ins Leben gerufen worden, um Menschen mit einer Behinderung und Nichtbehinderte einander näherzubringen, Hemmschwellen abzubauen und Brücken zu bauen. Der FC Traktor ist eine Fussballmannschaft mit Angehörigen der Institutionen azb Strengelbach. Das Team gibt es mittlerweile auch schon seit 30 Jahren. Die 20. Ausgabe des gemeinsamen Fussballfestes vom vergangenen Freitag war als «Dernière» angekündigt, denn Muntwyler geht kommenden Februar in Pension.
Rund 500 Personen waren auf der Sportanlage «Stampfi» in Rothrist zusammengekommen, um gemeinsam zu feiern. Eröffnet wurde der Anlass mit dem traditionellen Match zwischen dem FC Traktor und dem ü50-Altherren-Team des FC Rothrist. Vorgängig intonierten 12 Alhornschüler von Kurt Ott die Nationalhymne. – Würden die «Traktor»-Spieler das Spiel gewinnen, so würde der Pokal endgültig nach Strengelbach gehen – und so kam es auch: Nach einem 2:3-Pausenrückstand drehten die «Traktor»-Fussballer den Match und gewannen mit 8:6. Die Freude war gross, als sie bei der Siegerehrung den Garage-Fankhause-Pokal aus den Händen von Gilbert Gress in Empfang nehmen durften, denn der gebürtige Elsässer und frühere Fussball-Nationaltrainer ist seit dem ersten Anlass mit von der Partie und amtete als «Ehren-Trainer» für den rekonvaleszenten Coach Heinz Keller.
Grosse Liebe zum FC Traktor
«Als ich Nationaltrainer war, erhielt ich die Anfrage, ob ich ein Trainingslager in Jaun für Menschen mit einer Behinderung leiten würde. Ich habe damals spontan zugesagt», erzählt Gress. Und so entstand mit den Jahren «eine grosse Liebe zum FC Traktor und seinen Spielern», erklärt der 77-Jährige im Interview mit Festorganisator Bruno Muntwyler, wie die Verbindung zum FC Traktor entstand. Er hat immer noch eine volle Agenda, «es wird nie langweilig», so Gress. Mannschaften trainiert er schon lange keine mehr, dennoch spürt man, dass er nach wie vor sein Herz beim Fussball hat, und am Fest äussert er sich denn auch kritisch zur Einstellung der Profispieler, zu Transfersummen und Lohnexzessen. Für den rüstigen Senior ist das Alter denn auch keine Frage, sondern die Einstellung zum Leben, das Herz, das Engagement. «Ich habe schon manchen jungen 35-jährigen Spieler erlebt, aber auch manchen alten 25-jährigen», scherzt er. Doch eines stellt er klar in den Vordergrund: «Die Gesundheit ist das Wichtigste», hält Gress fest.
Bruno Muntwyler oblag es, an seiner persönlichen Dernière all jene freiwilligen Helferinnen und Helfer zu erwähnen, die sich seit Jahren schon ehrenamtlich für diesen Anlass einsetzen. So hatte etwa der Kiwanis-Club Zofingen das Essen spendiert, und der Männerkochclub aus Wikon LU hatte es zubereitet; unzählige Sponsoren hatten das Fest unterstützt. Einige von ihnen werden inskünftig kürzertreten oder sich ganz zurückziehen. Aber ob es wirklich der letzte Event gewesen ist? «Es kann nicht sein, dass dies die letzte Veranstaltung dieser Art war», hielt Gilbert Gress fest. Und viele Gäste sind sich jetzt schon einig: Dieser Anlass könnte auch 2020 wieder stattfinden – auf eine andere Weise halt. Wer weiss?
Stimmungsvoller Anlass mit viel Gesang und Musik
Wiederum wartete ein vielfältiger Showblock auf die illustre Gästeschar: Panflöte und Alphorn – mit diesem spannenden Mix begeisterten Käthi Kaufmann Ott und Kurt Ott vom AlpPan-Duo aus Aarburg die Zuschauer. Mit dem jungen Brittnauer Schlagersänger Matthias Vogt sorgte ein weiterer Stammgast für eine gute Stimmung. Mit viel Power rockte Thomas Di Lago (Thomas Ruf, Fulenbach) die Bühne. – Die bekannte Schlagersängerin Vanessa Grand aus Leuk VS, die an der unheilbaren Glasknochenkrankheit leidet und auf die Hilfe des Rollstuhls angewiesen ist, war der absolute Star des Abends und begeisterte Jung und Alt. Die sympathische Walliserin punktete mit ihrer fantastischen Stimme, tollen Songs und ihrem unglaublichen Charme.
Video: Adrian Gaberthüel (Kamera) und Marco Piffaretti (Moderation) www.regiolive.tv