Zofingen – für einen Tag Kunstmetropole – GALERIE

Malereien, Skulpturen, Druckgrafiken, Töpferware und Kunsthandwerkliches bot der Zofinger Kunstmarkt auch in diesem Jahr. Für Unterhaltung sorgte Clown und Traumgeschichtenerfinder Ron Dideldum sowie eine Zwei-Mann-Combo an der Kirchplatztreppe. Neben etablierten Künstlerinnen und Künstlern aus der Region sind immer wieder neue zu finden, die zuweilen auch lange Wege in die «Kunstmetropole» in Kauf nehmen. Den Markt belebt dies ungemein. Es sorgt für Abwechslung der künstlerischen Vielfalt und für ein lebendiges Marktangebot. Dass andere Kunstschaffende eine Pause einlegen, ist ebenso verständlich und willkommen.

Wer für ein paar Franken ein Kunstwerk suchte, wurde fündig

Einer der Neuen ist Paul Dörig aus Udligenswil im Kanton Luzern. Erstmals wagte er sich an den Kunstmarkt in der Thut-Stadt. Spezialisiert auf Frauenporträts liest er Emotionen aus den Gesichtern seiner Modelle. Zu jedem Bild schreibt er Impressionen.

Zum zweiten Mal war Katrina Stöckli auf dem Kirchplatz zu finden. Die gelernte Schneiderin mit Berufsmatur in der Fachrichtung Gestaltung bot Taschen und andere Textil-Accessoires an, ausgerichtet auf weibliche Käufer. In ihrer aktuellen Phase widmet sie sich zusätzlich vielfarbigen, abstrakten Aquarellen.

Ihre letzte «Aquarellkollektion» stellte die Zofinger Künstlerin Jeanette Hämmerle aus. Die Farbe sei quasi noch frisch, gestand sie auf Nachfrage. Aber auch Hans Leutwyler brachte neue Bilder vom Hausberg Heitern auf den Kunstmarkt. Seine Arbeiten basieren auf Fotos und sind im Siebdruckverfahren verfeinert. «Gestern habe er das letzte Motiv gedruckt», erklärte er und zeigt auf ein kleinformatiges, farbiges Bild mit Bäumen vom Heitern.

Acht Künstlerinnen des Zofinger Ateliers Siebenartig stellten ihre Werke am alten Postplatz aus. In diesem Jahr nahmen sie sich das Thema Sommer vor. Sam Stauffer, Gitarrist und bildnerischer Künstler, war ebenso mit neuen Bildern vertreten. Die Vielfalt der Werke erweckte den Eindruck, dass der Kunstmarkt Zofingen zum Schaffen in der Kunstszene anregt.

Bei der Arbeit über die Schulter schauen

Tief über ein Aquarell gebeugt war der Moosleerauer Künstler Daniel Gerhard, dem man bei der Arbeit zusehen konnte. Im Hintergrund präsentierte er Bilder mit Motiven aus dem Zofinger Stadtbild. Schablonen und Acrylspray für die Ornamente sowie Leim als Bindemittel verwendet Claudia Gubser, Serviettentechnik verstärkt den Vintage-Touch ausgewählter Frauenbildnisse. Asche, Bitumen und andere Materialen erzeugen dagegen in den Acrylbildern von Rita Meier vom Malatelier Colorpoint Schönenwerd die erwünschten Effekte. Den Nachlass seiner Tante Marie Boesch brachte Pierre Lüthi unter den Hammer. Ansprechende Porträtzeichnungen in Wischtechnik konnten schon für wenige Franken mit nach Hause genommen werden.