Strengelbach: Eindrückliche Worte des Kranzschwingers Patrick Räbmatter

Erfreut zeigte sich Gemeinderätin Doris Lerch über die zahlreichen Besucherinnen und Besucher anlässlich ihrer Begrüssung auf dem Schulhausplatz. Sie streifte die Lage auf der Welt und verglich zum Teil sogar humorvoll einzelne Vorkommnisse, bezogen auch auf die Schweiz. «China und die USA streiten, das tun unsere Kinder auch», sagte sie. Oder wegen des EU-Debakels zitierte sie den Spruch: «Viele Köche verderben den Brei.» Aber auch bei uns werde ein Hin und Her der Parteien festgestellt. Für die Region lobte sie den guten Start der Oberstufen-Klassen in Brittnau, die Arbeit der Regio-Spitex und die bald fertig gestellte Heizung im Mehrzweckgebäude. Sie unterstrich die Lebensqualität in der Gemeinde: «Offensichtlich ist die überaus gut, denn wir konnten fünfmal zu sehr hohen Geburtstagen gratulieren.» Einen grossen Dank richtete sie an alle, die mitgeholfen hatten, den 1.-August-Anlass zu organisieren.

Die Suche nach einem «Bösen» dauerte nicht lange

Nachdem sich in diesem Jahr die Bundesfeier-Kommission entschieden habe, dass die Festrede sich typischem Schweizer-Brauchtum widmen solle, fiel die Wahl auf das knapp in einem Monat stattfindende Schwing- und Älplerfest. «Wir mussten nicht lange suchen, bis wir einen ‹Bösen› gefunden hatten.» Patrick Räbmatter aus Uerkheim habe spontan zugesagt.

«Mit grossem Stolz bin ich nach Strengelbach gekommen und möchte ein wenig erzählen zum Thema: ‹Mein Weg zur Tradition›», sagte Räbmatter. Früher habe er zwar versucht seine Beine mit Fussball zu beschäftigen und sei als Siebenjähriger dem Fussballclub Schöftland beigetreten. Im Trainingslager in Engelberg habe er festgestellt, dass er lieber Goalie sei: «Da muss man nicht so viel seckle.»

Er habe die Zeit genossen, aber als er seine Lehre begann, konnte er nicht mehr so viel trainieren und wurde auch nicht mehr zu den Spielen zugelassen. Da habe er die Freude am Fussball verloren. Fast aus Zufall sei er im Schwingkeller in Zofingen gelandet und nach nur ein paar Trainings durfte er bereits an ein Schwingfest. Mit 17 Jahren habe er zu den «Bösen» gewechselt und sei heute total diesem Sport verfallen. «Tradition und Brauchtum gefallen mir und auch der Respekt vor dem Gegner.» Er schilderte verschiedene Erlebnisse und Erfolge und dass das Schwingen auch eine Lebensschule sei. «Ich werde versuchen Ende August in Zug mein Bestes zu geben, aber auch das Fest in vollen Zügen geniessen.» Wenn es gelinge, werde er sicher seinen typischen Jauchzer anbringen, auf den er immer wieder angesprochen werde. Doris Lerch schaffte es dann auch, «Räbi» diesen Jauchzer bereits in Strengelbach zu entlocken, zur Freude der Besucher.

Umrahmt wurden die Ansprachen von der Musikgesellschaft Strengelbach und weiteren musikalischen Darbietungen vom Schwyzerörgeli- Trio GAMO. Den Kochlöffel schwangen die Mitglieder des Gewerbevereins. Fürs Kuchenbuffet zeichnete der Samariterverein verantwortlich. Und zum Abschluss organisierte die Musikgesellschaft einen Lampionumzug.