
Das Kinderfest prägt fürs Leben – ein Heimwehzofinger kehrt zurück

57 Jahre ist es her, seit Heinz Basler mit seiner Familie weggezogen ist aus Zofingen. Er ist in Basel aufgewachsen und zur Schule gegangen und lebt nun seit 15 Jahren in Deutschland, seit 10 Jahren in Karlsruhe. In Zofingen ist er seither regelmässig als Besucher. «Um in Erinnerungen zu schwelgen oder die Stadt meiner Tochter zu zeigen», erzählt Heinz Basler. Die Kinderfeste waren für ihn prägend. Als wäre es gestern gewesen, erinnert sich der Heimweh-Zofinger an die Feste und Umzüge seiner Kindheit. «Als Kind bin ich an diesen Umzügen mitgelaufen», sagt er mit Wehmut und zeigt ein Umzugsbild von Ende der 1950er-Jahre, das ihn inmitten weiss gekleideter Mädchen zeigt. Damals war er ein Kindergärtler.
Heinz Basler freut sich über die Neuerungen des Kinderfestes. «Doch so wie damals, als ich ein Kind war, so ist das Kinderfest heute nicht mehr», sagt er. Damals seien die Kadetten in grüne Uniformen statt in blaue gekleidet gewesen und die Umzugsroute sei eine andere gewesen. «Und eine Stadtfest-Stimmung mit Bühnen kannte man am Zapfenstreich auch noch nicht.»
Familientreffen am Kinderfest
Heinz Baslers Vater war mit Zofingen verwurzelt. Er hat zusammen mit seinem Vater, Heinz Baslers Grossvater, die Bäckerei Basler an der Gerbergasse geführt. Heinz Basler besuchte den Kindergarten in der Stadtmauer. Er erinnert sich, dass er im Kindergarten aus Teig, den sein Vater vorbereitet hat, Chrömli ausgestochen hat. «Und dann wurden die Backbleche einfach so durch die Stadt in die Backstube getragen. Da hat sich keiner Sorgen gemacht wegen der Hygiene.» Heinz Baslers Vater Franz war Mitbegründer der Zofinger Langnasen-Zunft. Fast genauso gut wie ans Kinderfest erinnert sich Heinz Basler an die Zofinger Fasnacht. Und an seine Grossmutter, die bis ins hohe Alter in der Bäckerei tätig war und jeweils die Backwaren verkauft hat. «Jedes Kind hat den Laden mit einem Chrömli in der Hand verlassen.» Es seien prägende sechs Jahre in Zofingen gewesen, meint Heinz Basler. Im Jahr 1961 zog Heinz Baslers Familie nach Allschwil. Dort sind auch Heinz Baslers jüngere Schwestern zur Welt gekommen. Der Vater war in der Jowa, der Migros-Bäckerei, tätig. Später war er Schulhausabwart.
Seit einigen Jahren nutzt die Familie Basler nun das Zofinger Kinderfest, um ein Cousin-und-Cousinen-Treffen zu veranstalten. Dieses Jahr rechnet Familie Basler mit rund zehn Personen aus drei Generationen. Sie treffen sich am Morgen, schauen den Umzug an und wohnen der Morgenfeier bei. «Und danach gehen wir gemeinsam etwas essen. Wurstweggen natürlich», sagt Heinz Basler, der genau heute seinen 65. Geburtstag feiert. «Vor 60 Jahren bin ich am Kinderfestumzug mitgelaufen, heute nehme ich als Zuschauer teil», sagt der Heimweh-Zofinger.

