Abschlussfeier der Bez: Gute Noten gab es auch für die Lehrpersonen

Seit Jahren ziert ein Werk aus dem bildnerischen Gestalten die Einladungen der Schulschlussfeier. Die Kombination aus einer Giraffe, einer Blume und die geometrische Konstruktion einer Schülerin aus der Klasse 3a hatten Thomas Hirth überzeugt. Vermutlich lag es an der perfekten Anwendung des Goldenen Schnitts, mutmasste der Schulleiter, der bekanntlich als besonders harmonisch empfunden wird. Es folgte eine kleine Lehrstunde mit Beispielen über dessen Proportionen, die nicht nur in der Mathematik, sondern auch in der Architektur, Kunst und Natur zu finden sind.

Noch mehr widmete sich Hirth der Digitalisierung in seinen Begrüssungsworten. Er fragte sich, ob Menschen zu Anlässen gehen, um mit den per Handy geschossenen Fotos beweisen zu können, dass sie diesen tatsächlich besuchten. Die Veranstaltung selbst rücke in den Hintergrund und werde austauschbar, wie er an verschiedenen mit Photoshop bearbeiteten Bildern aufzeigte. Die Selfie-Generation würde immer mehr von der Realität in das virtuelle Leben abgleiten. Er wäre nicht der Schulleiter, wenn er nicht mahnende Worte den Bezirksschülern mit auf den weiteren Lebensweg mitgeben würde. «Geht mit offenen Augen und wachem Geist durchs Leben, setzt auf Neugier, Beharrlichkeit, Mut und Kreativität – erhaltet die reale Welt und gestaltet diese so, dass ihr euch nicht in eine virtuelle fliehen müsst», ermunterte er die Schüler und forderte sie auf, Verantwortung im Alltag, mit der Zeit auch in der Politik und der Wirtschaft zu übernehmen.

Sorgen musste man sich um die abgehenden Bezirksschülerinnen und Bezirksschüler kaum machen. Selbstbewusst betraten sie die Bühne und nahmen klassenweise ihre Zeugnisse entgegen. In den Kernfächern schnitten am besten ab: in der Klasse 3a Sophie Blättler und Samira Imholz mit einem Notendurchschnitt von 5,36; Anouk Tellenbach und Damaris Weber aus der Klasse 3c, beide mit 5,50, sowie Marie Bauernschmitt mit 5,44, Klasse 3d. Ausnahmsweise erhielten nicht nur die Schüler Noten, auch die Lehrpersonen mussten sich einer qualitativen Beurteilung durch Schülerinnen und Schüler unterziehen – sie fiel meistens sehr positiv aus. Damit der Abschied leichter fällt, trösteten die Schüler ihre Lehrerinnen und Lehrer mit kleinen und teils gewichtigen Geschenken.

Auch M. A. stellte seinen Lehrern ein gutes Zeugnis aus: «Sie waren alle nett zu uns und unterstützten den Lernprozess sehr.» Der 16-Jährige betreibt Leichtathletik und spielt leidenschaftlich gern Klavier, wie man im Stadtsaal hören konnte, während alle anderen im Freien bereits den Apéro genossen. Der grösste im Saal war allerdings Nikola Mladenovski. Mit seinen 2,06 Meter Körperlänge war er kaum zu übersehen. Wie könnte es anders sein, Basketball ist sein Element, aber auch die Mathematik hat es ihm angetan, während Sophie Blättler Französisch als ihr Lieblingsfach nannte. Wie viele andere auch will sie an der Kantonsschule weiter die Schulbank drücken, um später einmal Pädagogik zu studieren.

Gefeiert wurde Heinz Bryner, Chorleiter des Bezirksschulchors von 1991 bis 2014. Auf insgesamt 45 Jahre als Musiklehrer an zwei Schulen blickt er zurück, davon 29 Jahre an der Bezirksschule Zofingen. Sein bevorzugtes Instrument ist das Klavier. Zu Ehren des in den Ruhestand gehenden Pianisten brachten ihm die drei Klassen, die er in seinem letzten Schuljahr noch unterrichtete, ein Ständchen als gemischter Chor auf der Bühne. Für den musikalischen Background sorgten Schülerinnen und Schüler selbst an ihrer Abschlussfeier. Mit «Sweet Home Chicago» eröffnete die Schulband «The Internationals» mit Bass, Gitarre, Piano und Schlagzeug den Anlass. Rebecca und Annina Weickhardt brachten «Uri tzion» und «Donna» von Tijmen Botma und Jaap Kastelein mit Piano und Violine zu Gehör, und Nicole Müller setzte sich für «Für Elise» von Ludwig van Beethoven ans Piano.

Sophie Blättler (l.) von der Klasse 3a schloss mit einem Notendurchschnitt von 5,36 ab. aw
Sophie Blättler (l.) von der Klasse 3a schloss mit einem Notendurchschnitt von 5,36 ab. aw
Willy Gloor erhielt ein Set zum Pizzabacken und einen Helm für gefährliche Sportarten. aw
Willy Gloor erhielt ein Set zum Pizzabacken und einen Helm für gefährliche Sportarten. aw