Reto Graber: «Wir können Quartiere besser schützen»

Herr Graber, Ihnen steht bei der Stützpunktfeuerwehr Zofingen neu ein mobiler Deich zur Verfügung. Wie nützlich ist dieser für die Einsatzkräfte?

Dieser Deich ist eine sehr wertvolle Ergänzung unserer Einsatzmittel. Damit können wir künftig bei drohendem Hochwasser ganze Quartiere besser schützen. Da der Container bei uns eingelagert ist, steht er uns auch sehr schnell zur Verfügung. Stünde beispielsweise eine Gemeinde an der Suhre oder an der Uerke vor einem Hochwasserproblem, würden wir nach einer Anfrage mit einer Handvoll Leuten ausrücken und den Deich gemeinsam mit den Einsatzkräften vor Ort aufbauen. Auch Unterstützungseinsätze über das Stützpunktgebiet hinaus sind denkbar.

Es braucht ja einige Zeit, bis der mobile Deich steht. Bei einem Monster-Gewitter wie vor zwei Jahren wäre er wohl nicht sehr hilfreich gewesen.

Das ist so. Wir brauchen ungefähr zwei Stunden, bis der Damm in voller Länge von 440 Metern steht. Bei einem Extremereignis wie vor zwei Jahren reicht diese Zeit nicht, da ist der mobile Deich nicht oder nur sehr beschränkt einsetzbar.

In welchen Situationen denken Sie dann?

Bei Dauerregen. Bei einem Hochwasseralarm in Willisau bleiben uns ziemlich genau zwei Stunden, um den Damm an der Wigger aufzubauen. Bei den Überflutungen 2005 und 2007 in Brittnau etwa wäre er absolut brauchbar gewesen und hätte einigen Schaden verhindern können. In Zofingen sind ja Hochwasserschutzprojekte in Planung; bis es so weit ist, können wir die betroffenen Quartiere entlang der Wigger – beispielsweise im Bereich der Müller Martini – besser schützen. Denkbar ist auch ein Einsatz des Systems in Aarburg im Bereich der Aarewaage.

Sind Ihre Leute bereits darauf ausgebildet?

Ja, rund 20 Leute kennen sich damit bereits aus. Es ist ein sehr einfaches System, und deshalb auch miliztauglich. Wir sind einsatzbereit.