
Gemütliche Plauderstunde mit der ältesten Attelwilerin
Frau Gemeindeammann Katrin Burgherr (Reitnau) und Gemeinderat Markus Baumann (Attelwil) waren die offiziellen Gäste, die Frieda Morgenthaler-Pulver am vergangenen 21. Juni im regionalen Alterszentrum Schöftland erfreut empfing. Bereits anwesend waren zwei ihrer drei Kinder, Hanna Hauri-Morgenthaler mit ihrem Ehemann Kurt sowie Fritz Morgenthaler. Mit einem Gläschen Wein stiessen alle auf das Geburtstagskind an, und danach erfolgte ein reger und hoch interessanter Erinnerungsaustausch.
Insgesamt zwei Töchter und einen Sohn zog die Jubilarin auf, inzwischen kamen sieben Grosskinder und elf Urgrosskinder dazu. Alle kümmern sich regelmässig und rührend um die Oma. 1988 starb ihr Mann, erst 67-jährig. Dank der Tatsache, dass Sohn Fritz mit seiner Familie im gleichen Haus wohnte und ihre Töchter ebenfalls regelmässig zum Rechten sahen, konnte Frieda Morgenthaler auch nach ihrem im Jahr 2010 erlittenen Schenkelhalsbruch wieder nach Hause zurückkehren. Nach einem Schwächeanfall im Juli vor zwei Jahren, mit anschliessendem Aufenthalt auf der Barmelweid, war es jedoch dann an der Zeit, sich in ein gemütliches Zimmer im Altersheim zurückzuziehen.
Ihr Berndeutsch ist stets präsent
Frieda Morgenthaler wuchs in Köniz auf, als dies noch ein von der Landwirtschaft geprägtes Dorf und nicht ein Vorort von Bern war. Ihr Vater war Zimmermann. Sie erlernte den Beruf der Damenschneiderin, den sie auch bis ins hohe Alter ausübte. «Damit verdiente ich während vieler Jahren meinen Lebensunterhalt», meinte sie. Nach ihrer Lehre fand sie eine Beschäftigung in einem Nähatelier in Schaffhausen. Als während des Krieges diese Stadt bombardiert wurde, holte sie ihr Vater zurück in die Sicherheit des Bernbiets. Als Folge der Arbeitslosigkeit führte sie dann mit einer Freundin während einiger Zeit die Jugendherberge in Grindelwald. Sie erinnert sich gerne daran.
Ihre Beziehungen zu Attelwilern geht auf eine Bergtour zurück, wo sich die Wandergruppen vor starken Regengüssen in einem Stall und später in einer Wirtschaft schützen mussten. Es erfolgte eine Einladung durch die Familie Rössler nach Attelwil – und so blieb sie «da hängen». Sie heiratete den Schmied und zog in das Haus, wo ihr Sohn Fritz und bereits dessen Sohn heute in dritter Generation im Metallbau tätig sind.
So erzählte die Jubilarin munter von ihren Erlebnissen, denn ihr Geist ist hellwach, und sie ist auch politisch noch immer interessiert. «Mindestens während drei Stunden pro Tag liest sie das Zofinger Tagblatt», erklärte ihr Schwiegersohn. Allerdings machen Gelenke und Knochen nicht mehr so richtig mit, und mit dem Gehör hapert es auch. Trotzdem geniesst Frieda Morgenthaler jeden Tag ihres Daseins in vollen Zügen und lässt sich vom aufmerksamen Personal rundum betreuen.
Sie lebt nach dem Grundsatz, den sie sich jeden Abend neu zu Herzen nimmt: «Wenn Du sagst, dass ich kommen soll, dann komme ich. Ich bin bereit!»