Gemeindeversammlung: Das Mikrofon ist nicht kalt geworden

Die Gemeinde Brittnau baut Schulden ab. Die Schuldenlast zu Jahresende betrug 292 568 Franken, das macht rund 74 Franken pro Einwohner. «In allen Ressorts wird gespart», sagte Deniz Yeker vom Ressort Finanzen. Die Erfolgsrechnung 2018 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 2 Millionen Franken, budgetiert wurde ein Aufwandsüberschuss von 36 200 Franken. Verantwortlich hierfür waren unter anderem höhere Einnahmen bei Baubewilligungs- und Einbürgerungsgebühren sowie höhere Steuereinnahmen. Obwohl sich die Bilanz sehen lassen kann, wollte ein Einwohner wissen, wie die finanzielle Perspektive aussieht und rechnete vor, wenn die Steuereinnahmen wieder auf das Normalniveau sinken und die Aufwertungsreserve abgezogen wird. Ob er dem Gemeinderat damit die Abschätzung vorwegnahm?

Über Zusatzanträge abgestimmt

Zu reger Diskussion Anlass gab die Abstimmung über Reglement für die Benützung von Sport- und Mehrzweckhallen sowie der dazugehörigen Aussenanlagen. Auf Antrag wurde über die Gebührenbefreiung für Jugendorganisationen und Brittnauer Vereine abgestimmt. Mit 47 Ja zu 18 Nein stimmte die Gmeind dem Antrag zu. Ein entsprechender Passus fliesst in die Gebührenordnung ein. Auch das befürworteten die 81 anwesenden der 2868 stimmberechtigten Brittnauer mehrheitlich. Der Entscheid unterliegt jedoch dem fakultativen Referendum, ebenso wie alle Kreditbewilligungen.

Viele Wortmeldungen

Einstimmig bewilligt wurden die Kreditbegehren zur Sanierung beziehungsweise Ersatz der Wasserleitungen im Gebiet Bötschishalden über 195 000 Franken, im Grod von 90 000 Franken sowie über 210 000 Franken im Gebiet Kleinfeld. Die Sanierung der vor vier Jahren stillgelegten Wasserleitung im Kleinfeld musste sich konkrete Nachfragen gefallen lassen, das Mikrofon wurde wahrlich nicht kalt, wie schon vorhergehende Diskussionen zeigten. Die Verbindung wird jedoch als unverzichtbar angesehen und soll die bestehende Ringleitung entlasten. Genehmigt wurde ausserdem die Übertragung der in der Oberstufe anfallenden Aufgaben an Schulsozialarbeit gemäss eines Gemeindevertrags an die Stadt Zofingen.

Für Familien- und schulergänzende Massnahmen präsentierte Gemeinderat Armin Schenk ein Anmeldeformular für Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung. Barbara Kuhn (SP) lobte die Schritte zur Umsetzung des kantonalen Kinderbetreuungsgesetzes, merkte aber gleichzeitig an, dass die Informationspolitik noch Verbesserungspotenzial habe. Zum Ausbau des Breitbandnetzes beabsichtigt die Swisscom, eine Mobilfunkantenne im Gebiet Mättenwil zu errichten; die Abklärungen laufen. Auch in der Gebührenordnung für die Kehrichtentsorgung kommt Bewegung. Grundgebühren und Abfallsäcke sollen günstiger werden, dafür wird die Grünabfuhr kostenpflichtig. Nach eineinhalb Jahren Präsidentschaft in der Schulpflege demissioniert Pascal Roth, Sascha Barbarino übernimmt ab 1. Juli die Führung der Schulpflege. Das Kinderfest geht am 29. Juni über die Bühne.