
Plastikmüll an Bord: Die Swiss will ihre Getränkebecher ersetzen
In der Klimadebatte sind die Augen auf die kerosinfressende Aviatikbranche gerichtet. Umso mehr sind die Airlines bemüht, sich möglichst nachhaltig zu geben. Air France kündigte vergangene Woche an, Einweg-Plastikartikel durch nachhaltigere Alternativen zu ersetzen. Betroffen sind 100 Millionen Plastikbecher, 85 Millionen Plastik-Messer, -Gabeln und -Löffeln, sowie 25 Millionen Rührstäbchen. Zuvor hatte Alaska Airlines bekannt gegeben, Bambus- oder Birkenholz-Rührstäbchen zu verwenden, und die portugiesische «Hi Fly»-Airline will bis Ende Jahr sogar ganz auf Einweg-Kunststoffprodukte an Bord verzichten.
Auch die Swiss macht vorwärts. Die Airline prüft derzeit den Einsatz von Plastikbechern, die aus Recycling-PET hergestellt sind und wiederverwertet werden sollen. Auf einigen Swiss-Flügen kamen sie bereits zum Einsatz, nun werden die Tests laut einem Sprecher ausgewertet. Heute sind Becher aus Polystyrol im Einsatz, die nach der Benutzung wegen des Seuchenschutzgesetzes verbrannt werden müssen. Rührstäbchen aus Plastik will die Swiss im Zuge ihrer Nachhaltigkeitsstrategie ebenfalls durch anderes Material ersetzen.
Weniger Gipfeli und Sandwiches
Seit 2017 beteiligt sich die Swiss ausserdem am Konzern-internen «Flygreener»-Projekt, einer Initiative des Kabinenpersonals. Bei der Swiss besteht das Team aus neun Flight Attendants, die eine Schulung zum Thema erhalten haben. Seither wurden Langstreckenflüge auf den Abfall und übrig gebliebene Getränke untersucht, um Abfall zu vermindern, Recycling an Bord zu fördern und Gewicht zu reduzieren. Als Folge werden seit April Nespresso-Kapseln konsequent recycelt. Zudem wisse man nun, dass nur 80 Prozent der Gäste auf Europaflügen die Gipfeli und Sandwiches essen. «Deshalb werden nun weniger Frischprodukte als vorher geladen, sodass die Food-Waste-Menge reduziert werden kann», so der Swiss-Sprecher.