Der Bahnhof Zofingen ist bis zum Jahresende eine doppelte Baustelle

Bis Ende 2022 soll der Bahnhof Zofingen über 496 neue Veloabstellplätze verfügen. Mit der neuen Velostation im ersten Untergeschoss wolle die Stadt der wichtigen Drehscheibenfunktion ihres Bahnhofs Rechnung tragen, wie Stadtrat Andreas Rüegger anlässlich des Spatenstichs sagte. Zusammen mit weiteren Beteiligten des 9,3-Millionen-Grossprojekts «Aufwertung Bahnhofplatz» gab er gestern den Startschuss für die Bauarbeiten, die rund zwei Jahre dauern werden. Von den Gesamtkosten übernehmen Bund, Kanton und SBB einen Teil, doch auch mit dieser Beteiligung seien die von Zofingen zu bestreitenden Kosten von 5,3 Millionen Franken «ein grosser Brocken». Aufgrund der Wichtigkeit des Projekts jedoch einer, der sich lohne.

Mit der neuen Velostation wird der Bahnhof Zofingen auf 1200 Veloparkplätze kommen. Wolle man eine Drehscheibe für Pendler sein, müsse man in Platz für Velos investieren, so Rüegger. Weiter kommen 32 zusätzliche Autoparkplätze ins zweite Untergeschoss und die Buskante wird behindertengerecht ausgebaut. Auch im Bereich Elektromobilität ist etwas geplant, jedoch noch nicht ganz ausgereift.

Ein Platz zum Queren und Verweilen

Auch die enge Treppe des Würfels Nord, auf der laut Rüegger heute «dem Reisenden mit zwei Gepäckstücken unter den Armen ja niemand entgegenkommen darf», kommt mit der Umgestaltung weg. Stattdessen führt ein grosszügiger Treppenaufgang auf den Bahnhofplatz. Der Platz selber wird bis zum Herbst 2023 ebenfalls saniert. Die Treppen-Tribüne, die sich gemäss Rüegger als Sitzmöglichkeit nicht bewährt habe, kommt weg, dafür kommen neue Sitzgelegenheiten hin. Der Platz solle sowohl zum Queren wie auch zum Verweilen dienen.

Bevor die Pendler in den Genuss der Vorzüge des neuen Bahnhofplatzes kommen, werden sie einem Stresstest unterzogen. In den kommenden drei Monaten müssen sie sich gleich durch zwei Baustellen schlängeln. Noch bis Dezember bauen die SBB die Perrons behindertengerecht um, so lange besteht eine Doppelbaustelle. Die SBB wollten die Zofinger Perrons bereits im Herbst 2020 umbauen – wegen Corona wurde der Baustart auf Februar 2021 verschoben. Die Stadt Zofingen wurde durch die Änderung des SBB-Zeitplans überrascht. Eigentlich hätten die Bauten nacheinander stattfinden sollen. Eine Verschiebung des Bahnhofplatz-Umbaus nach hinten war nicht möglich.