Die Turmrede stand an – und Senf, Cervelat und Cornichon folgten

Die Turmrede zum Auftakt der diesjährigen Kabarett-Tage wurde von der Gewinnerin des renommierten Salzburger Stiers Patti Basler vorgetragen. Und nein, Basler ist keine Baslerin, sie kommt aus dem Aargau, genauer aus dem Fricktal und bewegt sich in der Welt von Kabarett, Satire und Slam-Poetry. Die enorme Popularität der Stadtturmrednerin mobilisierte eine grosse Schar zum Ildefonsplatz.

Nach dem dritten Glockenschlag erschien die Rednerin in Schwarz, legte ein kleines Holzkistchen vor sich hin und erkundete mit einem kritischen Blick die Leute unten auf dem Platz. Danach entnahm sie dem Holzkistchen weisse Blätter und begrüsste die Anwesenden mit «Liebi Oltnerinnen und Oltner, Damen und Herren, Meitli und Buebe und alles dazwischen im Gendergap». Die Gurke wurde von ihr als vegane Botschafterin angepriesen, als Greta Thunberg unter den Kabarett-Trophäen oder als Phallussymbol der Kleinkunst. In ihren überraschenden Wortspielen ging es aber auch um Cervelats, Cornichons, Tomaten und wenn Patti Basler aus Grimms Märchen Rapunzel zitierte, ging der Bogen bis hin zum Frauenstreik.

Es folgten Sequenzen aus ihrem Heimatkanton, Kulinarisches und Atomstrom. Und schliesslich meinte die Turmrednerin, dass in Olten alles ein wenig lockerer sei, wilder. Wörtlich: «S`het meh Dräck». Schliesslich wurden Politiker unter die Slam-Lupe genommen. Da traf es besonders Bundesrat Ueli Maurer und seine Amerikareise. Patti Basler schloss die Turmrede mit «Das war mein Senf zum Cervelat oder dann halt vegan zum Cornichon!» Die Lacher hatte Basler auf ihrer Seite und am Ende der Rede schien es ihr auf dem Podest doch noch zu gefallen. Die musikalische Unterhaltung kam von Les Singes – Gypsy Jazz Trio und wurde von Next Stop Olten organisiert.