
Julius Fischer: «Es war immer ein Traum von mir, auf dem Atlantik über den Äquator zu fahren»
Er wohnt nur wenige Schritte vom Gemeindehaus entfernt. Doch die Politik ist schon relativ weit weg. Der ehemalige Oftringer Gemeindeammann Julius Fischer geniesst mit seiner Frau das Pensionierten-Leben. Gerade ist er von einer dreiwöchigen Reise nach Argentinien zurückgekehrt. In Buenos Aires haben die beiden einen ehemaligen Austauschstudenten besucht, den sie schon lange kennen. Dann sind sie mit einem Kreuzfahrtschiff über den Atlantik nach Europa zurückgereist. «Es war immer ein Traum von mir, auf dem Atlantik über den Äquator zu fahren», erzählt Fischer. Die Überquerung sei auf dem Schiff auch ganz traditionell mit dem Wassergott Neptun gefeiert worden.
Ende 2017 hat Fischer das Amt des Gemeindeammanns an Hanspeter Schläfli übergeben. Der Übergang vom intensiven politischen Vollamt ins ruhige Pensionierten-Dasein hat Fischer gut gemeistert. «Ich habe mich mental darauf vorbereitet.» Nachfolger Schläfli habe, so glaube er sich zu erinnern, nur noch einmal angerufen, um ihn um Rat zu fragen. «Das habe ich aber auch nicht anders erwartet, denn dies ist bei einem Amtswechsel in der Politik üblich», sagt Fischer.
Er habe sich auch gefreut auf mehr Freizeit, die er mit der Frau und vermehrt auch mit den Grosskindern geniesst. Auch könne er jetzt wieder bestehende Freundschaften intensiver pflegen. «Und in unserem grossen Garten gibt es viel zu erledigen.» Auch sportlich ist Fischer aktiver als in den letzten Jahren. Am Freitagnachmittag zieht er jeweils gerne mit einer Wandergruppe los. Und die alte Leidenschaft Rennvelofahren pflegt er wieder intensiver. Früher ging er meist nur am Sonntagvormittag «gümmelen». Jetzt radelt er im Sommerhalbjahr zwei bis dreimal die Woche eine seiner zahlreichen bewährten Runden in der Umgebung. Eine seiner liebsten Runden führt über Altishofen, Knutwil, Staffelbach und Safenwil zurück nach Oftringen und ist rund 50 Kilometer lang. Und wenn es die Fitness zulässt, wagt er sich diesen Sommer vielleicht wieder mal an einen Alpenpass. Sein grosses Rennvelo-Ziel hat er schon vor über zehn Jahren erreicht, als er 2006 und 2008 mit einem Freund vom Tessin nach Süditalien radelte.
Kurz nach dem Abgang als Gemeindeammann war Fischer mit den Gedanken schon noch stark mit dem Gemeindewesen verbunden. «Doch das verflacht relativ schnell», sagt Fischer. «Natürlich verfolge ich via Medien das politische Geschehen immer noch interessiert, gehe jeweils an die Gemeindeversammlungen. Aber ich melde mich da nicht zu Wort.» Besonders gefreut hat ihn, dass der neue Gemeinderat den Wasservertrag mit Rothrist abschliessen konnte. «Die Versorgung der Gemeinde mit genügend Trinkwasser war schon mir ein ganz wichtiges Anliegen», so Fischer.
SERIE
Im Rahmen der Serie «Was macht eigentlich . . .?» haben Redaktoren dieser Zeitung mit Menschen gesprochen, die Schlagzeilen gemacht haben. Wir fragen nach, was sie heute machen, und schwelgen mit ihnen in Erinnerungen.