
An der Vernissage wurde es eng im Kölliker Strohdachhaus

Eigentlich hatten die Verantwortlichen des Kölliker Dorfmuseums für die bevorstehende Vernissage zur Sonderausstellung «Über 100 Strohdachhäuser in Kölliken» alles perfekt vorbereitet. Ein eisiger Wind zwang die Organisatoren aber zum Umdisponieren. Kurzerhand wurde die Vernissage in die gute Stube des Salzmehus verlegt. Dort staunte der Präsident Andrea-Carlo Polesello bei der Begrüssung, dass tatsächlich über 60 Personen einen Platz fanden. «Auf drei Räume verteilt haben wir die Geschichte und die Geschichten der über 100 Hochstudhäuser in Kölliken erzählt. Eine Riesensache und wir sind noch nicht fertig», sagte Polesello. Er bat die Besucher in der Folge auch gleich, weitere Bilder und Informationen zu den Strohdach- und Hochstudhäusern – deren Nutzung, wie sie modernisiert wurden und welche noch nicht bekannten Geschichten dahinterstecken – an die Ausstellungsverantwortlichen weiterzuleiten.
Ein 3D-Puzzle gab viel Arbeit
Im ersten Raum sind die über 100 Häuser auf Bildern zu sehen. Dazu ein Relief von Kölliken im Massstab 1:2500, auf dem alle Standorte der Häuser markiert sind. Im zweiten Raum steht das Modell eines Hochstudhauses, das normalerweise auf dem Ballenberg ausgestellt ist. «Wir mussten das Modell zerlegen, um es transportieren zu können», sagte Polesello. «Nun stand ich also da vor einem Haufen Holz und fragte mich ernsthaft, wie ich das nun wieder zusammenbauen soll.» Dazu muss man wissen, dass es bei einem Hochstudhaus nie zwei identische Balken gibt und die Reihenfolge des Zusammenbaus nur auf eine Art richtig ist. Zudem wird im zweiten Raum die Frage beantwortet, was das Besondere an diesen Häusern ist und warum sie für Kölliken als Kulturgut gelten. Im dritten Raum wird aufgezeigt, wie die alten Häuser an die neue Zeit angepasst werden, wie man darin leben kann und wie viel Wohnlichkeit in einem solchen Haus steckt. Die Ausstellung der Geschichte und die dazugehörenden Geschichten der Hochstudhäuser sind prall gefüllt mit interessanten Details und Informationen. «Vielen im Dorf ist vielleicht noch nicht bekannt, was wir als Dorf der Hochstud- und Strohdachhäuser eigentlich haben», sagte Polesello. «Wenn wir es mit dieser Ausstellung schaffen, den Leuten und den Köllikern aufzuzeigen, welch einen Wert so ein Haus hat, welche Bedeutung es als Kulturgut oder als Identifikationsobjekt darstellt, dann haben wir erfüllt.»
Nach einem ersten Rundgang setzten sich die Gäste gerne wieder in die altehrwürdige Stube in die Nähe des Kachelofens, der eine herrliche Wärme in den geschichtsträchtigen Raum verströmte. Weitere Informationen zur Sonderausstellung, den Dauerausstellungen und den Öffnungszeiten auch für geführte Gruppen findet man unter www.koelliken.ch