Neue XXL-Parkplätze sorgen für Spott – doch auch viele ‹normale› Autos werden dort abgestellt

Von den Reichen lernt man sparen, heisst es. Vielleicht ist das der Grund, warum viele Besitzer von extra grossen Autos die neuen XXL-Parkplätze im Bremgarter Parkhaus Obertor meiden und ihre Karosse lieber in die Normparkplätze ein Geschoss tiefer zwängen. Ein XXL-Parkplatz kostet halt in der ersten Stunde zwei Franken und in jeder folgenden Viertelstunde weitere 70 Rappen.

Man kann sich also, wenn man nur 40- bis 50-tausendmal nicht im 1. Untergeschoss parkt, schon bald den nächsten SUV aus Regensburg zusammensparen. Nun gut, abzüglich der Reparaturkosten für Beulen und Schrammen, die beim Versuch entstehen, das schon vorhandene Vehikel an den Säulen und anderen Autos vorbei in den engen Parkplatz zu manövrieren. An Bremgartens Stammtischen wird jedenfalls über die leeren XXL-Parkfelder im Obertor gespöttelt, derweil das ausgeklügelte Videoüberwachungssystem die reinen Zahlen liefert.

Auch «Normale» parkieren da

Reto Lorenzi, Regionalpolizist und Betriebsleiter des Parkhauses sagt: «Von der Betriebsseite her sind wir zufrieden. Wir stellen zwar die breiteren Parkplätze zur Verfügung, aber wir zwingen ja niemanden, da zu parkieren.» Erfreulich sei, dass seit Einführung der XXL-Parkplätze, vor knapp zwei Monaten, die öffentlichen Parkebenen im 2. und 4. Untergeschoss mehr benutzt würden als vorher.

Eine repräsentative Auswertung könne man erst nach mehreren Monaten machen, erklärt Lorenzi, aber heute könne er schon sagen, dass die Belegung der XXL-Parkplätze bei etwa 30 bis 50 Prozent liege. «Die Durchmischung ist gut. Es gibt auch viele ‹normale› Autos, die auf XXL-Plätzen parkiert werden.»