Bluttat in Aarau: Kantonspolizei nimmt 28-jährigen Kroaten fest

Ein 28-jähriger Kroate soll die 66-jährige Hildegard Enz Rivola getötet haben. Die Aargauer Kantonspolizei hat den Mann am Dienstag verhaftet. Das teilt die Staatsanwaltschaft am Donnerstagmorgen mit.

Die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau hat gegen den Beschuldigten ein Verfahren wegen vorsätzlicher Tötung eröffnet. Der Beschuldigte bestreitet den Tatvorwurf. Das Schweizer Strafgesetzbuch sieht für eine vorsätzliche Tötung ein Strafmass von 5 bis 20 Jahren vor.

Bei einer vorsätzlichen Tötung sieht das Strafgesetzbuch eine geringere Strafe als bei einem Mord vor. Bei einem solchen wird der Täter nicht unter zehn Jahren Haft verurteilt. Bei einem Mord handelt der Täter gemäss Strafgesetzbuch „besonders skrupellos“, sein Beweggrund, der Zweck der Tat oder die Art der Ausführung sind „besonders verwerflich“.

Wie kamen die Ermittler dem Verdächtigen auf die Spur?

Wie die Ermittler dem Mann auf die Spur kamen und welche Indizien gegen ihn sprechen, darüber schweigt die Staatsanwaltschaft. „Aus ermittlungstaktischen Gründen kann die Staatsanwaltschaft derzeit keinerlei Angaben zu den bisher getätigten Untersuchungshandlungen und den daraus gewonnenen Erkenntnissen machen“, schreibt sie in ihrer Mitteilung. Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei wollen aber später weiter informieren.

Seit der Tat vom 17. Januar 2019 arbeitet ermitteln eine polizeiliche Sonderkommission und ein Team der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau am Fall. Der Festnahme seien umfangreichen Ermittlungen vorausgegangen. Die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau wird beim Zwangsmassnahmengericht Antrag auf Untersuchungshaft stellen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Zahlreiche Stichverletzungen

Die 66-jährige Hildegard Enz Rivola war an jenem 17. Januar getötet worden. Die Tat geschah an der Erlinsbacherstrasse 40 in Aarau, der Wohnadresse des Opfers. Sie lebte dort allein mit ihrem Hund. Der Täter stach kurz nach 18 Uhr mit einer Messer mehrmals auf die Schweizerin ein. Die Kantonspolizei schrieb in der Medienmitteilung vom Freitagmorgen von „zahlreichen Stichverletzungen“.

Nachbarn hörten die Frau um Hilfe rufen und eilten zu ihr. Sie lag blutüberströmt am Boden vor dem Wohnungsseingang. Die Nachbarn alarmierten sofort den Notruf und leisteten Erste Hilfe, holten Wolldecken. Hildegard Enz Rivola wurde zwar noch per Ambulanz ins Spital gebracht, doch sie erlag dort am selben Abend ihren schweren Stichverletzungen.

Hildegard Enz Rivola lebte seit zehn Jahren getrennt von ihrem Ex-Mann. Sie habe keine Feinde gehabt, sagte er zu TeleM1. Polizisten verteilten am Montag nach der Tat an der Aare in Aarau Flugblätter mit Bildern vom Todesopfer und ihrem Hund. Hildegard Enz Rivola ging allmorgendlich mit ihrem Hund am Fluss zwischen Kraftwerk und dem Entennest in Schönenwerd spazieren. Am Tag nach der Flugblattaktion hatte die Polizei schon über 50 Hinweise zum Opfer, der Tatortumgebung, verdächtigen Personen und Videoaufnahmen aus der Umgebung erhalten. (pz)