Wenn der Kanton die Rechnung beeinflusst

Der Gemeinderat Oftringen präsentiert seinen Steuerabschluss 2018 mit gemischten Gefühlen. Nur allzu gerne hätte er seine gute Arbeit auch schwarz auf weiss im Rechnungsabschluss 2018 präsentiert. Dass der prognostizierte Gesamtertrag des Abschlusses nicht erreicht werden konnte, ist darauf zurückzuführen, dass die Gemeinden bei den Quellen- und Aktiensteuern nur die vom Kanton überwiesenen Anteile verbuchen dürfen, jedoch nicht die tatsächlich in Rechnung gestellten Beträge. Weil das Kantonale Steueramt bei den Quellensteuern mit den Veranlagungen in Verzug ist und bei den Aktiensteuern per Ende Jahr noch ein grösserer Ausstand offen war, fehlen im Steuerabschluss von Oftringen deshalb über 600 000 Franken.

Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung und den Vorjahreszahlen darf davon ausgegangen werden, dass unter normalen Umständen das Budget erreicht oder sogar übertroffen worden wäre. Die Nachträge werden nun voraussichtlich im 2019 oder später erfolgswirksam. Etwas erfreulicher präsentiert sich der Ertrag bei den ordentlichen Steuern. Erstmals seit langem konnte der budgetierte Wert auch tatsächlich generiert werden.

Überschuss bei Sondersteuern

Bei den Sondersteuern wurde das Budget insgesamt übertroffen, wobei innerhalb der einzelnen Steuerarten unterschiedliche Abweichungen auszumachen sind. Insbesondere die Nach- und Strafsteuern schliessen um ein Vielfaches besser ab als erwartet und decken einen Teil der fehlenden Quellen- und Aktiensteuern.

Dass das Zahlen der Steuern heute nicht mehr ein Selbstläufer ist, zeigt die Mitteilung des Gemeinderats Oftringen. Dieser bedankt sich darin bei allen Mitarbeitenden für ihre pflichtbewussten und konsequenten Bemühungen beim Einfordern von geschuldeten Ausständen. Gleichzeitig spricht er auch allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern einen Dank aus, die unaufgefordert und pflichtbewusst ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber der Gemeinde erfüllen. (ran)