Kantonsspital Aarau bietet die teure Rega auf, auch wenn Alpine Air Ambulance näher wäre

Das Kantonsspital Aarau (KSA) bietet für Patientenverlegungen immer Helikopter der Rega auf. Anders macht es das Kantonsspital Baden (KSB), dort rufen die Ärzte bei der kantonalen Sanitätsnotrufzentrale an, wenn ein Patient oder eine Patientin per Helikopter transportiert werden muss. Diese organisiert dann je nach Verfügbarkeit einen Flug mit der Rega oder der Alpine Air Ambulance (AAA). Das berichtet Tele M1.

Im Durchschnitt werde so fünf mal pro Monat in Aarau die Rega aufgeboten, auch, wenn ein Helikopter der AAA auf dem Flugplatz Birrfeld zur Verfügung stehen würde, berichtet Tele M1. Mit der Rega pflege das KSA eine langjährige Zusammenarbeit und sei sehr zufrieden, sowohl mit der hohen Verfügbarkeit als auch mit den hohen medizinischen Kompetenzen, begründet das KSA seine Zusammenarbeit mit der Rega.

Beim KSB hingegen setzt man bewusst nicht nur auf die Rega. Beide Anbieter garantierten eine hervorragende Qualität, sagt Mediensprecher Omar Gisler. Es gebe keinen Grund dafür, nur auf einen Anbieter zu setzen, schliesslich gehe es darum, dass im Notfall ein Patient so rasch wie möglich verlegt werden könne.

Längere Dauer, höhere Kosten

Eine Flugminute kostet zwischen 87 und 102 Franken. Fliegt die Rega beispielsweise von ihrer Basis in Bern zuerst nach Aarau, dauert das rund 21 Minuten. Vom Flugplatz Birrfeld hingegen dauert der Flug zum KSA nur vier Minuten und ist damit rund 1500 Franken billiger. Den Patienten würden bei Flügen mit der teureren Rega keine Mehrkosten entstehen, lässt das KSA verlauten, diese würden immer vom Spital getragen.

Mehrkosten entstehen aber so oder so und daran stören sich Politiker von links bis rechts. Der Fraktionschef der SVP im Grossen Rat, Jean-Pierre Gallati, sagt, das KSA müsste eigentlich versuchen, die Kosten tief zu halten oder gar zu senken. Er findet deswegen diese Situation «absolut daneben».

Auch die Aargauer Nationalrätin und Gesundheitspolitikerin Ruth Humbel (CVP) ist unzufrieden mit dem Vorgehen des KSA und den daraus entstehenden Mehrkosten für das Gesundheitswesen. Die Leistungen des Spitals würden schliesslich durch die Allgemeinheit, über die Steuern und die Krankenkassenprämien bezahlt, sagt sie.