
Grüner Bär, rote Krawatte und Apfelringe – Randnotizen von der Präsidialfeier – VIDEO
Während die neue Aargauer Grossratspräsidentin Renata Siegrist-Bachmann am Dienstag die grosse Gefeierte war, musste ihr Mann Kurt immer etwas hinten anstehen. Obwohl er auch im OK mitarbeitete, war er der Einzige, der weder Schokolade noch Blumen erhielt. «Du musst Dich mit einem Kuss von mir begnügen», sagte Renata Siegrist. Diesen genoss er dagegen umso mehr, ganz im Wissen, dass er seine Frau in diesem Jahr nicht mehr so oft sehen wird wie in der Vergangenheit.
Vor dem Start der Grossratspräsidentenfeier im Gemeindeschulhaus und im Stadtsaal kontrollierte die Polizei alle Räumlichkeiten und schloss diese dann fein säuberlich ab. Das führte dazu, dass man rund eine Stunde vor dem Start der Feierlichkeiten nicht mehr in den Stadtsaal konnte. Aber auch nicht mehr hinaus.
Die SP-Einwohnerrätin und -Grossrätin Viviane Hösli engagierte sich tatkräftig im zehnköpfigen OK für die Grossratspräsidentinnenfeier von Renata Siegrist (glp). Im Vorfeld macht sie aber deutlich: «Ich helfe gerne mit, aber ein Parteiwechsel kommt nicht infrage.»
Auf einen möglichen Parteiwechsel angesprochen wurde hingegen Benjamin Giezendanner (SVP). «Was soll diese rote Krawatte», fragte ein Lokalpolitiker und packte den Grossratspräsidenten aus dem Jahr 2017 am Schlips. «Du wechselst doch nicht etwa zur SP, oder?»
Das feine Essen und das grossartige Dessertbuffet aus der Küche des Zofinger Seniorenzentrums fand grosse Beachtung und wurde mehrfach gelobt. «Können Sie mir noch einige Dessertstücklein in mein Tupperware legen, ich habe es hinter der Theke deponiert», spasste ein Politiker zur Servicefachfrau hinter dem Buffet. «Oh, das tut mir aber leid», gab diese zurück, «ihr Tupperware habe ich bereits jemand anderem mitgegeben.»
Für den Garderobenservice im Stadtsaal zeichnete die Pfadi Zofingen verantwortlich. Vor dem Nachhausgehen machten die Pfader Bekanntschaft mit alt Regierungsrat Ulrich Siegrist. «Adam», wie Ulrich Siegrist als Pfader heisst, hob die rechte Hand zum Pfadigruss, sprach «allzeit bereit» und verabschiedete sich mit der linken Hand, wie es sich unter Pfadfindern gehört, bei allen Zofinger Pfadern persönlich und dankte für den Einsatz.
Der Stadtsaal Zofingen eignet sich sehr gut für Feste dieser Grösse. Er ist bestens eingerichtet, bietet ein angenehmes Ambiente und genügend Möglichkeiten, sich auch kurz zu «verschlaufen». Die Journalisten des ZTs produzierten in einem Nebenraum die Zeitungsseiten über die Feierlichkeiten im Saal, jedenfalls so lange, bis plötzlich das WLAN-Netz zusammenbrach. Hektik brach aus, denn die Seiten mussten um 21.30 Uhr in den Druck. Schliesslich wollten die Verantwortlichen den Gästen eine Stunde später ein druckfrisches «Zofinger Tagblatt» mit auf dem Heimweg geben. Dank vereinten Kräften gab es am Ende eine Punktlandung.
Durch den Abend im Stadtsaal führte Moderatorin Corinne Schaub, die in Zofingen auch den Powerman am Mikrofon begleitet. Es gebe mehrere Gründe, sie als Moderatorin zu verpflichten, sagte Schaub. «Einer ist, wenn das Budget für Christa Rigozzi nicht ausreicht!»
Das OK hat sich als Bhaltis für die Gäste etwas Besonderes einfallen lassen. Nebst getrockneten Apfelringlein aus den Zofinger Reuten gab es auch zwei Flaschen «Zofinger Präsidentinnenbier» aus dem Hause Degen Bier in Zofingen.