
Die «Bsetzistei» sind zurück in der Pfistergasse

Seit knapp drei Monaten war die Firma Strub Bau AG aus Oftringen in der Pfistergasse in Zofingen mit Sanierungsarbeiten an den Werkleitungen (Wasser/Gas/Elektro) beschäftigt. Die durch die Bauarbeiten erforderliche Totalsperrung bedeute für viele Anwohner und Passanten, Einschränkungen in Kauf zu nehmen und Umwege zu machen. Zuerst galt es, alles aufzureissen und die neuen Leitungen zu verlegen. Viele Passanten, auch mit Kindern, nahmen Anteil an den interessanten und nicht alltäglichen Arbeiten und manche plauderten jeweils ein wenig mit den Bauarbeitern.
Termin Weihnachtsmarkt
Überaus faszinierend aber war das Verlegen der «Bsetzistei». René Strub, Bauingenieur und Geschäftsführer der Firma Strub Bau AG, berichtet: «Weil wir unbedingt auf den Weihnachtsmarkt und vor dem Wintereinbruch fertig werden mussten, galt es für eine Woche Helfer von auswärts anzustellen.» Vom Sub-Unternehmen Neff SA, aus der französischen Schweiz, wurden während einer Woche vier Pflästerer für das Verlegen der Steine engagiert. «In diesem Berufszweig herrscht Mangel an gelernten Arbeitern», weiss René Strub. Bei der Firma Strub arbeiten noch drei ausgebildete Männer in diesem speziellen Beruf. Allen voran der Vorarbeiter Jonus Ramadani, mit ihm konnte man während der Bauzeit immer wieder ein paar Worte wechseln und er gab bereitwillig und freundlich Auskunft. Auch bei den Angestellten von auswärts war es interessant. Nach dem «Guten Tag» erklärte einer der Männer: «Je ne parle pas allemand, je viens de Moutier». Diese Gelegenheit wurde dann auch beim Schopf gepackt und es entwickelte sich ein kurzer politischer Austausch. Wie sich wer zum Verbleib oder zum Wechsel im Kanton Bern oder Jura äusserte, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit.
Vor allem ehemalige Steine
Faszinierend war es zu erfahren, dass auf dem Abschnitt der Pfistergasse von 350 m² 30 000 Steine verlegt wurden: «Das bedeute denn auch 90 Tonnen.» Die meisten der Pflastersteine waren beim Baubeginn aus der Gasse herausgelöst worden, wurden gereinigt und bei der Firma Strub gelagert. «Einiges musste natürlich ersetzt werden, aber das hielt sich in Grenzen», sagt René Strub.