
Vater und Sohn züchten die seltene Rasse «Schweizer Fuchskaninchen»

Suhrentaler Kleintierschau in Staffelbach
Vom 23. bis 25. November findet in der Schulanlage Staffelbach die 2. Suhren-
taler Kleintierschau, organisiert vom Kleintierzüchterverein Schöftland, statt.
Die Besucherzeiten sind:
23. November, 18 bis 21 Uhr
24. November, 9 bis 21 Uhr
25. November, 9 bis 17 Uhr
Am Freitagabend findet in der Festwirtschaft ein Spaghettiplausch statt.
Draussen ist es kalt, die Bise geht und jedem ist klar: Das warme Wetter ist vorbei. «Das ist richtiges Ausstellungswetter», lacht David Graber, Präsident der Kleintierzüchter Oftringen. Für die Kleintierzüchter gilt es nun ernst. Ab November beginnen die diversen Ausstellungen, bei denen sie ihre schönsten Zuchttiere zeigen. Vom 23. bis zum 25. November findet beispielsweise in Staffelbach die 2. Suhrentaler Kleintierschau statt. Graber wird dort seine Kaninchen der Rasse «Schweizer Fuchskaninchen», im Farbenschlag «Chinchilla» mit langen Haaren, ausstellen. Mit seinen Kaninchen ist er noch nicht ganz zufrieden. «Hier und dort ist das Fell noch nicht so lang, wie es sein soll.» Das kalte Wetter helfe nun dabei, dass das Fell noch wachse. Findet der Richter an der Ausstellung auch, dass das Fell nicht den strengen Kriterien entspreche, gibt es Punktabzug. Da hilft es auch nicht, dass der Schweizer Fuchs eine seltene Rasse ist. «Vielleicht hat der Richter Freude, weil er an der Ausstellung noch kein Schweizer Fuchskaninchen auf dem Prüftisch hatte und es so etwas Abwechslung bringt.» Einen Einfluss auf die Punktzahl dürfe das aber nicht haben.
Strenge Kriterien
Nebst dem Fell spielen bei der Bewertung noch andere Faktoren eine Rolle. Augenfarbe, Gewicht, Grösse, Körperbau und Ohrenlänge sind alle rassenspezifisch in Reglementen festgehalten. Das Idealgewicht sollten die Kaninchen beispielsweise mit sieben oder acht Monaten erreichen und dann halten. Weicht das Tier von diesen Idealvorstellungen ab, gibt es Punkteabzug. Nachhelfen lohnt sich allerdings nicht. Die geschulten Augen der Richter, gepaart mit oft jahrzehntelanger Erfahrung, erkennen beispielsweise gezupfte Haare mühelos und solche Vergehen werden konsequent mit jahrelangen Sperren bestraft.
Damit seine Hasen das Idealgewicht erreichen, füttert der Küngoldinger zweimal täglich, jeweils vor und nach der Arbeit. Sein Sohn Nico unterstützt ihn bei der Vorbereitung des Futters. Das wichtigste dabei seien die Rohfasern, was die Tiere über gutes Heu, Äste und Weiden aufnehmen. Sonst fressen die Kaninchen gerne Äpfel, Gras, Karotten und Runkeln. «Alles saisonal und regional», lacht der Präsident des Oftringer Kleintierzüchtervereins. «Es besteht eine Verantwortung gegenüber den Tieren», sagt Graber weiter. «In die Ferien kann man nur gehen, wenn man jemanden zum Füttern gefunden hat.»
Erfolgreicher Sohn
Sohn Nico hilft nicht nur bei der Vorbereitung des Futters, er war selbst schon als erfolgreicher Jungzüchter an Ausstellungen. «Einmal hat mir nur ein halber Punkt gefehlt, sonst hätte ich das schönste Tier der gesamten Ausstellung gehabt», so der 13-Jährige. Leider habe er aber nicht genug Zeit, wirklich aktiv zu züchten. «Die Schule ist mir wichtig», sagt er. «Daneben fische ich gerne und bin Triathlet.» Und das sehr erfolgreich: Nico ist sechsmaliger Schweizer Meister im Team- und Einzelwettkampf. Dass die Zeit neben der Schule und vier Mal Training in der Woche nicht reicht, um selbst aktiv zu züchten, scheint klar. Trotzdem hilft er seinem Vater gerne. Das Kleintierzüchten ist generell eine Familiensache. Viele werden von ihren Eltern in das Hobby eingeführt. «Mein Grossvater brachte meinen Vater zur Kleintierzucht, mein Vater mich und ich nun Nico.»
Nico ist der mit Abstand jüngste Züchter im Verein von Oftringen. «Das Durchschnittsalter ist schon viel höher, als dass wir es gerne hätten», sagt David Graber. «Die Kleintierzucht hat davon profitiert, dass man sie überall, auch im hintersten ‹Chrachen›, betreiben konnte.» Heute sei einfach ein wahnsinniges Überangebot da. «Dort, wo früher nichts war, gibt es einen FC oder die Jugi, da ist es schwer, an neue Mitglieder zu kommen.» Der ambitionierte Nico weiss selbst auch nicht, wie lange er noch Kleintierzüchter ist. Bald wird ihm wohl die Zeit dafür fehlen.