
Ausgrabungen: zugänglich machen oder zudecken?

Geht es nach den Umfrage-Teilnehmern des Zofinger Tagblatts, so wollen 58 Prozent, dass die Ausgrabungen mit Glas abgedeckt und weiterhin sichtbar sind. 9 Prozent wollen gar, dass alles offenbleibt, so wie es zurzeit ist. 33 Prozent hingegen fordern, dass das Ganze nach Abschluss der archäologischen Untersuchungen wieder zugeschüttet und die Bauarbeiten wie geplant fortgesetzt werden. So einfach geht es aber nicht. Die Grünen der Stadt Zofingen verlangten in einer dringlichen Motion an der Einwohnerratssitzung vom Montag, dass das «Loch» nicht zugeschüttet wird. Es handle sich bei den Ausgrabungen um «einen seltenen Fund von nationaler Relevanz». Dieses historische Denkmal soll nicht einigen wenigen Parkplätzen weichen müssen. Eventuell könne man Panzerglas über die Fundstelle legen, finden die Grünen.
Mit 20 zu 17 Stimmen verweigerte der Rat die Dringlichkeit, womit der Stadtrat rein theoretisch bis zu einem Jahr Zeit hat, die Motion zu beantworten. «Obwohl es nicht traktandiert ist, werden wir an der Stadtratssitzung von heute Mittwoch darüber sprechen», sagt der zuständige Stadtrat Andreas Rüegger. Er selbst ist nicht überrascht, dass diese Ausgrabung für viel Gesprächsstoff sorgt. Rüegger betont aber: «Mit einem Panzerglas alleine ist es nicht getan.» Man müsse sich bewusst sein, dass die Abdeckung auch rutschfest sein müsse und wohl auch beleuchtet, so wie das bei andern Ausgrabungen im In- und Ausland gehandhabt werde. «Wir werden auch den Kantonsarchäologen beiziehen und weitere Abklärungen rund um die Bedeutung des Fundes machen», sagt Andreas Rüegger weiter.
Eine öffentliche Führung unter der Leitung der Kantonsarchäologie findet am Donnerstag, 25. Oktober, um 17.30 Uhr vor Ort statt.