Die böse Käferplage droht erst noch

Wer derzeit auf der A1 zwischen Kölliken und Safenwil unterwegs ist, dem fallen sie sofort auf: haufenweise aufgeschichtete Baumstämme auf einem Feld unterhalb des Waldes. Das Holz steht dort sozusagen Schlange, bis ein Sägewerk Kapazität zur Verarbeitung hat. Der Grund: In überdurchschnittlich viele Bäume ist der Borkenkäfer eingezogen und hat sich in Windeseile fortgepflanzt. «Wegen des Wassermangels im Sommer hatten die Fichten weniger Abwehrkräfte gegen den Käfer», sagt Severin Dommen, Revierförster des Forstbetriebs Kölliken-Safenwil. Zudem liege wegen «Burglind» mehr Material auf dem Waldboden, das ihnen als Nahrung diene. Vor allem die Borkenkäferart «Buchdrucker» beisst sich durch das Holz des Forstreviers.

«Wir mussten befallenes Holz so schnell wie möglich fällen und aus dem Wald bringen», so Dommen. So würde verhindert, dass der Käfer auf andere Bäume übergreift. Auch gesunde Bäume seien in Gefahr, würden sie von zu vielen Käfern befallen. Ungefährdet seien dagegen die Holzbalken von Häusern.

«Neben der Autobahn lagern schätzungsweise über 600 Kubikmeter», sagt Dommen. Die Sägereien sind durch die Mengen von «Burglind»-Holz bis Mitte Winter 2018/19 ausgelastet. Bis das Holz verarbeitet werden kann, lagert es auf dem Feld eines Bauern, der für den entstehenden Ernteausfall entschädigt wird. Die eigentliche Spitze der Käferplage droht uns aber gemäss dem Revierförster erst noch: «Der höchste Käferbestand wird normalerweise erst zwei bis drei Jahre nach einem Ausbruch erreicht. Wenn die kommenden Sommer trocken sind, werden sie sich um ein Vielfaches vermehren.»