Gemeinden Altishofen und Ebersecken fusionieren definitiv

Die Gemeinden Altishofen und Ebersecken fusionieren im Jahr 2020 definitiv. Nach vielen Sitzungen, Gesuchen und Versammlungen hat gestern auch die Stimmbevölkerung der beiden Gemeinden ihren Segen gegeben. In Altishofen sprachen sich 380 Einwohnerinnen und Einwohner für die Fusion aus – das entspricht einem Ja-Anteil von 70 Prozent bei einer Stimmbeteiligung von 54,3 Prozent. In Ebersecken sagten 173 ja zur Vorlage, was in Prozenten ausgedrückt einen Ja-Anteil von 84,8 Prozent bedeutet. Die Stimmbeteiligung lag im 400-Seelen-Dorf sogar bei 73 Prozent.

Diese Zahlen verkündeten gestern die beiden Gemeinderäte Urs Kaufmann (Altishofen) und Thomas Roos (Ebersecken) an einer Medienkonferenz vor dem Schloss in Altishofen. Sie bedankten sich bei den hundert Anwesenden aus der Bevölkerung, bei Gemeindeschreiber Stefan Mehr und Regierungsrat Paul Winiker. Das deutliche Resultat sei eine Genugtuung, sagte Gemeindepräsident Roos. «Nun kann ich wieder ruhig schlafen.»

Auch Urs Kaufman ist zufrieden mit dem Resultat: «Alles, was über einen Ja-Stimmen-Anteil von 60 Prozent hinausgeht, ist sensationell.» Zumal es Phasen gegeben habe, in denen bei ihm Zweifel aufkamen, ob das Projekt tatsächlich umgesetzt werden könne. Nun ist es Tatsache. Bis zur Umsetzung der Fusion am 1. Januar 2020 werde ihnen aber nicht langweilig werden, sagte Thomas Roos.

Regierungsrat Paul Winiker zeigte sich ebenfalls erfreut über das Resultat. Er sprach von einem historisch wichtigen Entscheid für den Kanton Luzern; zumal die letzten Fusionsprojekte – beispielsweise Schötz-Ohmstal – bald sechs Jahre zurückliegen. Er gratulierte der Bevölkerung zu diesem «weitsichtigen, nachhaltigen» Beschluss. Und bezeichnete das Resultat als «generösen Entscheid» – vor allem von der finanziell besser aufgestellten Gemeinde Altishofen. Altishofen indessen erhalte einen Weltmeister – den erfolgreichen Seilziehclub Ebersecken, sagte Winiker und lachte. Vielleicht mache dieser Entschluss auch anderen möglichen Fusionspartnern Mut. Damit nahm er Bezug auf die Fusionsbestrebungen zwischen Gettnau und Willisau sowie zwischen Altwis und Hitzkirch.

Anfang Jahr stellten die beiden Gemeinden dem Kanton ein Gesuch um einen Fusionsbeitrag. Im Frühling erhielten sie schliesslich einen positiven Entscheid: Der Regierungsrat hat den Gemeinden einen Beitrag von 4,6 Millionen Franken zugesprochen. 3,6 Millionen dienen zum finanziellen Ausgleich der Gemeinden, maximal eine Million Franken erhält die Gemeinde Ebersecken für den «Nachholbedarf bei Investitionen». Damit seien Projekte im Strassenbau und im Kanalisationswesen gemeint, erklärt Thomas Roos.

An den kommenden Budgetgemeinden im Herbst beantragen die Gemeinderäte eine Erhöhung der Wasser- und Abwassergebühren. Die Fusionsabklärungen haben nämlich gezeigt, dass diese nicht kostendeckend sind. Eine Gebührenanpassung sei daher unabhängig von einer Fusion auf den 1. Januar 2019 angedacht, heisst es in der Botschaft zur Abstimmung. Ebenfalls hat sich gezeigt, dass ein Zusammenlegen der Wasserversorgungen Ebers-ecken und Altishofen zum jetzigen Zeitpunkt nicht finanzierbar ist. Daher werden sich nach einer allfälligen Fusion die Wassergebühren zwischen dem Ortsteil Altishofen und dem Ortsteil Ebersecken unterscheiden.