
Schon fünf Mal hat sich die Jugendregiowehr zum Sieg gespritzt
Viel Wasser vergossen die Mädchen und Burschen der Jugendregiowehr Suhrental am vergangenen 10. Juni. Erst mit den Feuerwehrschläuchen, als sie sich im Final der Schweizer Meisterschaft der Jugendfeuerwehren gegen die Gegnermannschaft durchsetzten. Danach flossen die Tränen. «Alle haben wir geweint vor Freude, wir konnten uns nicht mehr beruhigen» sagt die 15-Jährige Nelly heute. Danach wurde es noch nasser: Dem Brauchtum nach warfen sie ihren Jugendfeuerwehr-Leiter Uwe Essinger ins Wasserbecken. Seit er bei einer Meisterschaft vor ein paar Jahren versprach: «Wenn ihr gewinnt, dann gehe ich baden», landet er nach jedem Sieg im kühlen Nass.
Und von Gewinnen sind die Suhrentaler Nachwuchs-Feuerwehrleute gesegnet. Zum fünften Mal siegten sie an der diesjährigen Meisterschaft in Zermatt VS. Den Pokal – eigentlich ein Wanderpokal – können sie nach diesem Sieg behalten.
Jeder auf seinem Posten
An diesem Spätsommerabend trainiert Uwe Essinger die 13 Jugendlichen für ihren nächsten Wettkampf. Am kommenden Samstag organisiert die Jugendregiowehr Suhrental die Aargauer Meisterschaft der Jugendfeuerwehren. Ob sie den kantonalen Pokal ebenfalls einheimsen?
Auf das Kommando ihres Leiters rollen die Jungfeuerwehrler blitzschnell die Schläuche aus, schrauben sie zum langen Schlauch – schon spritzt das Wasser raus. Jede und jeder hat seine Rolle zugeteilt, hält immer dasselbe Schlauchende, stützt die Leiter immer auf derselben Seite. Der 16-jährige Joël ist zuvorderst am Schlauch, hält das Strahlrohr und lenkt den Wasserstrahl aufs Hirschthaler Feld, das das brennende Objekt darstellt. Dort vorne ist er am liebsten. «Der Hydrant gefällt mir weniger, es ist furchtbar kompliziert, den zu öffnen.» Alles läuft wie am Schnürchen, bis das virtuelle Feuer gelöscht und die Schläuche wieder entkoppelt und eingerollt sind. Trotzdem schüttelt Leiter Essinger den Kopf: «5 Minuten, 52 Sekunden. Eure Bestzeit beträgt 3 Minuten 45 Sekunden.»
Doch tragisch ist das Ergebnis nicht. Denn Löschübungen wie an der Schweizer Meisterschaft werden am kantonalen Wettkampf nicht durchgeführt. Auf dem Programm steht ein Postenlauf, den Essinger selbst entworfen hat. «Zuviel wollen wir den Jugendlichen aber noch nicht darüber verraten», sagt er. Nur so viel: Mit einem Wasserstrahl muss ein Bällchen geschickt durch ein Holzlabyrinth gelenkt werden und per Katapult werden Wasserballone geworfen, die die Kameraden mit einem Tuch auffangen müssen.
Trainings jede Woche
Zum ersten Mal auf dem Siegerpodest standen die Jugendlichen aus Schöftland, Hirschthal, Holziken und Staffelbach 2009 an der Schweizer Meisterschaft in Brig. Es war erst die zweite, an der sie teilgenommen hatten. Damit war der Ehrgeiz geweckt. Die Trainings wurden zahlreicher, praktisch jede Woche feilen die Suhrentaler an ihrem Können. Doch ausgerechnet beim Heimspiel in Hirschthal 2010 fuhren sie eine Schlappe ein. Übel genommen habe es ihnen das Heimpublikum aber nicht, wie Essinger sagt. Zumal sie es schon im Jahr darauf in Balsthal wieder wettmachen sollten. Es folgten Siege in Lausanne, Romanshorn und zuletzt in Zermatt. Am Samstag haben sie erneut ein Heimspiel. Nervös macht sie das nicht. Ein einziger Pokal würde für dieses Jahr auch reichen.