
Grosses Sesselrücken: Werden das die neuen Aargauer Gesichter in Bundesbern?
Nicht nur im Ständerat, wo die beiden Sitze von Pascale Bruderer (SP) und Philipp Müller (FDP) frei werden, auch im Nationalrat wird es nach den nächsten Wahlen zu grossen Personalwechseln kommen. Dies, weil diverse langjährige Nationalratsmitglieder aus dem Aargau nicht mehr antreten – nicht alle ganz freiwillig.
Bei der SVP, die sieben Nationalräte stellt, werden sicher vier Sitze frei. Aufgrund einer Alters- und Amtszeitregelung stehen Sylvia Flückiger, Ulrich Giezendanner, Maximilian Reimann und Luzi Stamm im Herbst 2019 nicht mehr auf der Wahlliste. Ein weiterer SVP-Platz in der grossen Kammer könnte frei werden, wenn Hansjörg Knecht die Wahl in den Ständerat schafft. Geht man davon aus, dass die SVP ihre sieben Sitze verteidigt, könnten neben den Bisherigen Thomas Burgherr und Andreas Glarner fünf Neue in den Nationalrat einziehen.
Verjüngung bei SVP und FDP
Bis zur Nomination dauert es noch, dennoch sind innerhalb der Volkspartei bereits Positionskämpfe im Gang. Dies insbesondere im Bezirk Zofingen, der mit Burgherr bereits einen Nationalrat stellt. Aus derselben Region kommen mit Martina Bircher, Benjamin Giezendanner und Christian Glur drei weitere profilierte Grossräte, die sich Chancen auf den Sprung nach Bundesbern ausrechnen. Unabhängig von den 16 Namen, die am Schluss auf der SVP-Liste stehen werden, ist klar: Bei der grössten Partei im Aargau steht eine massive Verjüngung an.
Dasselbe gilt für die FDP: Nationalrätin Corina Eichenberger (63) hat im Juli bekannt gegeben, dass sie nicht mehr antritt, Ständerat Philipp Müller (65) vor zwei Tagen. Setzt sich der Aufwärtstrend der Freisinnigen im nächsten Jahr auf Bundesebene fort, dürfte die Partei ihre drei Sitze im Nationalrat halten. Sollte entweder Thierry Burkart oder Matthias Jauslin in den Ständerat gewählt werden, gäbe es für die Freisinnigen zwei freie Sitze im Nationalrat. Dies könnte die Chance für Parteipräsident Lukas Pfisterer (45) und Grossrätin Maja Riniker (40) sein.
SP wieder mit drei Sitzen?
Auch die SP könnte künftig mit vier Parlamentariern in Bern vertreten sein: Erreichen die Sozialdemokraten ihre Ziele – einmal Ständerat, dreimal Nationalrat –, würden zwei Plätze in der grossen Kammer frei. Der langjährige Nationalrat Max Chopard hat seinen Verzicht bereits bekannt gegeben, so könnte der Weg für Parteipräsidentin Gabriela Suter (46) frei werden.
Bei den Grünen stellt sich die Frage, ob der im Herbst 2017 zurückgetretene Jonas Fricker ein Comeback als Nationalrat plant, oder ob Irène Kälin ohne grössere interne Konkurrenz wieder- gewählt wird. BDP und GLP dürften mit Bernhard Guhl und Beat Flach auf bewährte Kräfte setzen.