
Chilbi-Organisator ist optimistisch: «Warum denn nicht 180’000 Besucher»

Organisator Christoph Koch flachst. Die dritte Oltner Chilbi, die unter seiner Ägide heranwächst, könnte mehr Besucher anlocken als die letztjährige. Vor einem Jahr hatte man erstmals die ungefähren Besucherzahlen zu ermitteln versucht und war auf gut 165’000 gekommen. «Warum denn nicht 180’000?», fragt Koch rhetorisch. «Man muss optimistisch bleiben», meint er im Vorübergehen heiter.
Das Wetter jedenfalls wird stimmen. Angenehme Temperaturen verbunden mit trockenen Bedingungen: Das mögen Schausteller und Budenbesitzer am liebsten. Weder übermässige Hitze noch Regen sollen sich heuer lähmend über den Rummel legen. «Letztes Jahr war der Freitag nass», weiss Koch. Und als Sahnehäubchen auf die Wetterprognosen wartet 2018 mehr als eine Premiere auf einem der landesweit grössten Rummelplätze. «Die Chilbi ist ein Magnet und bleibt ein solcher», sagt der städtische Bereichsleiter Gewerbe und widerspricht jenen, welche den leisen Niedergang des grössten Volksfestes der Region schwarzmalerisch kommen sehen wollen.
«Fadezieh!» als Neuheit
Die Neuheiten übrigens stehen nicht immer nur für vorübergehende Schwerelosigkeit, das Grummeln im Bauch, die Vervielfachung der Erdanziehungskraft. Der Schausteller Roger Hauri aus Etzgen (AG) etwa hat sich im letzten Jahr eines alten Chilbispiels erinnert und fährt eben auf der Schützi vor; mit Pick-up-Truck und Anhänger. Und im Anhänger verbirgt sich eben «Fadezieh!», wie sich die Neuheit auf dem Oltner Chilbimarkt nennt und ganz einfach funktioniert: Welchen Faden muss ich ziehen, um zu meinem gewünschten Preis zu kommen? Nicht alle Versuche führen ans Ziel, aber keiner der Glücksritter bleibt jeweils ohne Preis zurück. Denn am Ende jedes Fadens, der heute als solide Schnur daherkommt, findet sich ein Preis. «Das Spiel läuft gut», sagt Hauri, der noch weitere Angebote bereithält; eine Schiessbude etwa oder Büchsenwerfen.
Hauri ist einer der rund 80 Suppleanten an der Oltner Chilbi. Das ist keineswegs despektierlich gemeint, denn diese bilden, neben den gut 50 Bahnbetreibern, so etwas wie den farbigen Hintergrund. «Im Grunde ist die Ausgabe 2018 in etwa so bestückt wie jene aus dem letzten Jahr», sagt Koch.
Zu eben der farbigen Kulisse gehören auch örtliche Vereine, welche mit Beizen, Ess- oder Getränkeständen aufwarten. Ihrer 18 sind’s heuer. «Es gibt mehr Interessenten als Plätze», weiss der Organisator. Gelegentlich würden potenzielle Anbieter ausgewechselt: Aber eigentlich gilt: Bewährtes und Beliebtes bleibt in aller Regel erhalten.
Chilbi für Besucher und nicht für Schausteller
Es gibt rund um ein Volksfest immer wieder Hintergründiges, Unbekanntes, Schausteller-Latein. Zum Beispiel? «Fremde Schausteller sind in der Branche nicht so beliebt», weiss Koch. Fremde? «Solche aus dem Ausland, die ihre Angestellten zu andern Konditionen beschäftigen können als jene aus der Schweiz», erklärt er. Er halte diesen einheimischen Stimmen dann jeweils entgegen, er, Koch, mache eine Chilbi für Besucher und nicht für Schausteller.
Und sonst? Dass sich hin und wieder ein Ladenbesitzer zur Chilbizeit über einen verstellten Zugang beschwert oder die Parkierungssituation für Besucher eher ungemütlich wird durch den Rummel, das bekommt Koch auch zu hören. «Aber das ist doch die Ausnahme», sagt er. Die Oltner stünden der Chilbi wirklich sehr positiv gegenüber. Der Rummel sei absolut akzeptiert. Dann kann er ja kommen und andauern. Traditionellerweise bis Montagabend.