
Bis zu 50 km/h Spitzengeschwindigkeit: Spitzensportler auf vier Beinen

Edel bewegt sich Ladoga Sokolow. Elegant und selbstbewusst stolziert sie über die Wiese, bevor sie mit einem Luftsprung zum Angriff übergeht und ihrer Kumpanin Begunja Sokolow hinterherjagt. Die beiden geniessen ihren Auslauf hinter dem Firmengebäude von Silvio Rauber in Brittnau. Ladoga und Begunja gehören zu einer russischen Windhunderasse mit dem speziellen Namen Barsoi. Dieser stammt vom russischen «borsy» ab, was «schnell» bedeutet. Vor über 20 Jahren hat Silvio Rauber das «Fieber», wie er es nennt, gepackt. «Diese Hunde sind so ausdrucksstark», erzählt er. «Sie sind sehr stolz und benehmen sich fast schon adelig.» Bevor Rauber auf die Barsois aufmerksam wurde, hatte er bereits Erfahrung mit Windhunden. «Ich besass einen Saluki und war mit ihm oft auf der Rennbahn», erzählt er. «So fielen mir diese russischen Hunde bereits früh auf.» Aber erst durch seinen Nachbarn, der ebenfalls Barsois hat, verfiel Rauber der Rasse. Die Bindung, die Barsois mit ihren Besitzern eingehen, ist besonders. «Aber wie alle Windhunde sind sie bei Fremden reserviert und eher zurückhaltend. Sie mögen nicht jeden», so Rauber. «Wenn sie allerdings jemanden ins Herz geschlossen haben, sind sie sehr loyal.»
Der Oftringer trainiert mit seinen Lieblingen regelmässig für Rennen. So ist er oft auf der Windhundrennbahn in Lotzwil, im Kanton Bern, anzutreffen.
Damit die Spitzensportler die richtige Menge an Energie haben, kocht Silvio Rauber jeden Morgen für sie. «Hauptsächlich gibt es Pferdefleisch oder Poulet.» Auch geht er mit den Vierbeinern jeden Tag zwei Stunden spazieren. «Das brauche ich aber mehr als meine Hunde», sagt der Oftringer und lacht. Im Haus seien die beiden sehr ruhig. «Sie schlafen viel und mögen es, wenn man mit ihnen kuschelt.» Ganz anders sind sie auf der Rennbahn: «Begunja ist schnell wie der Wind, um die 50 Stundenkilometer schafft sie auf einer Kurzstrecke.» Silvio Rauber nimmt mit seinen Hunden auch an der Argovia Challenge in Aarau teil. Der Wettkampf findet am Pfingstwochenende mit einer Ausstellung und einem Coursing statt. Bei diesem jagen die Hunde einer Hasenattrappe hinterher wie beim Rennen. Der Unterschied ist allerdings, dass ein Coursing auf dem offenen Feld stattfindet und das Hasenfell von der Zugmaschine im Zickzack übers Gelände gezogen wird. Dies simuliert den Hunden die ursprüngliche Hasenjagd. «Unsere Hunde lieben es, dem Fell hinterherzujagen», so Rauber. «Sie sind Windhunde und gehören auf die Rennbahn.»
Am Samstag, 19. Mai, ab 16 Uhr und am Sonntag, 20. Mai, ab 9.30 Uhr können die edlen Windhunde bei der Ausstellung bewundert werden. Am Pfingstmontag beginnt um 9.30 Uhr das Coursing. Der Event findet auf der Pferderennbahn in Aarau statt. Besucher und Interessierte sind herzlich willkommen. Informationen: www.wfa-windhundfreundeaargau.jimdo.com