Zofinger Kantiklasse auf der Reise zum Tessiner Reis – GALERIE

Für Körper und Geist

Erlebnistipps zusammengetragen von den Kantonsschülern aus Zofingen.

Ticino Experience in Losone Der Film, den man essen kann – so lautet der Titel des Stummfilms, der beim Ticino Experience im Albergo Losone gezeigt wird. Die Geschichte erzählt von einem spanischen Gourmet-Koch, der seinen dritten Stern verloren hat. Auf der Suche nach Inspiration für neue Gerichte macht er sich gemeinsam mit seinem Team auf die Reise ins Tessin. Dort probiert er verschiedenste Tessiner Spezialitäten. Doch «Der Film, den man essen kann» ist kein gewöhnlicher Film, denn man kann gemeinsam mit den Darstellern die Spezialitäten probieren. Vor dem Film bekommt man ein Tablett mit verschiedenen Schälchen und kleinen Gläsern, in denen sich die Spezialitäten befinden. Von Adeline Bättig, Marena Pietroboni, Eliana Cardoso

Barfussweg Cardada Cimetta Die Hausberge von Locarno – Cardada und Cimetta – bieten mehr als nur grandiose Aussicht auf den tiefsten Punkt der Schweiz (Lago Maggiore) und den höchsten Punkt (Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv). Direkt neben der Bergstation der Seilbahn beginnt der Wohlfühlpfad. Man geniesst barfuss verschiedene Bodentexturen, welche je ein anderes Empfinden auslösen. Man geht über kalte, harte Steine und durch weiche Holzspäne oder balanciert vorsichtig über Baumstämme. Der abwechslungsreich gestaltete Weg ist für alle Altersgruppen ein Erlebnis. Diese individuelle Reflexzonenmassage stimuliert das Nervensystem – eine entspannende und zugleich anregende Abwechslung! Von Alexandra Hopp und Anja Maurer

Eden Roc Ascona Wer sich einen luxuriösen und dennoch familiären Aufenthalt in Ascona gönnen will, der ist im 5-Sterne-Hotel Eden Roc richtig. Hier ist nicht nur der eine oder andere illustre Gast schon abgestiegen, sondern wurde auch Geschichte geschrieben. Das Hotel befindet sich im Besitz der Familie Kipp, die früher schon eine Wohnung im Ursprungsgebäude besass. 1989 erwarb die Familie das Gebäude und machte über die Jahre daraus die heutige Hotelanlage, welche sie mit Leidenschaft pflegt. Berühmte Persönlichkeiten wie Herbert Grönemeyer und Pink waren hier schon zu Gast. Durch die Lage unmittelbar am See kann das Hotel diverse Wasseraktivitäten anbieten und für die, die sich lieber entspannen, gibt es einen Spa, der sich auf rund 2000 m² ausbreitet. Auf der Anlage liegt auch das kleine Restaurant La Casetta. Hier fanden kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges die ersten geheimen Verhandlungen zwischen den Alliierten und den Deutschen statt, welche bald darauf zur Kapitulation der deutschen Armee in Italien führten. Von Benjamin Rosenkranz, Laurent Boeglin, Katarina Pejic und Christian Gafner

Termali Salini & Spa in Locarno Jeder von uns hat ein gewisses Mass an Entspannung verdient und vor allem auch nötig. Das Termali Salini & Spa bietet sich hier als grösstes Solebad des Tessins perfekt an. In dem grossen Innen- und Aussenbecken und den verschiedenen Ruheräumen sowie Saunen fehlt es den Gästen an nichts. Ebenfalls lassen sich Massagetermine reservieren, und im Bistro kann man sich kulinarisch verwöhnen lassen. Der Seeblick und das warme Natursole-Wasser ist für die ganze Familie ein entspannendes Erlebnis. Von Alexandra Hopp, Anja Maurer und Fabienne Barrer

Grotto America in Ponte Brolla Das Grotto America wird seit mehreren Jahren vom jungen Inhaber Davide Buvoli betrieben und liegt etwas abseits direkt am Fluss in Ponte Brolla am Eingang des Maggiatals. Das Grotto hat weder vom Design noch von der Speisekarte her etwas mit Amerika zu tun. Der Name hat mit der Vergangenheit des Grottos zu tun. Früher wanderten arme Einheimische aus der Schweiz aus, um ihr Glück in Amerika zu suchen. Oft war es ihnen nicht hold und deshalb kamen viele nach Jahren zurück in die Schweiz. Mit ihren Geliebten und Freunden feierten sie ihre Rückkehr in ihrem Grotto. Heute begegnet man Wanderern, Radfahrern und Ausflüglern, welche die traditionellen Gerichte in der kühlen Stube des Grottos geniessen. Von Lukas Joss, Julien Chopin und Raimondo Lopez

Reis ist ein beliebtes Nahrungsmittel weltweit. Auch in der Schweiz. Pro Jahr konsumieren Herr und Frau Schweizer im Durchschnitt 7,5 Kilogramm Reis. Angebaut wird er aber nicht, wie viele denken, nur in Asien, sondern auch ganz in unserer Nähe, nämlich im Tessin.

Der Landwirtschaftsbetrieb Terreni alla Maggia ist 150 Hektar gross (rund 210 Fussballfelder) und erstreckt sich über die Gemeinden Ascona, Locarno und Gordola. Immer auf eine nachhaltige und integrierte Anbauweise bedacht, werden dort unter anderem Reis, Reben, Mais und Hartweizen angebaut. Daraus werden dann in regionalen Betrieben Lebensmittel wie Teigwaren und Polenta hergestellt.

Ende Herbst wird geerntet
Die Zofinger Kantonsschüler hatten während ihrer Tessin-Woche die Möglichkeit, den einzigartigen Hof zu besichtigen. Markus Geiger, ein Mitarbeiter des Tessiner Traditionsunternehmens, verschaffte ihnen einen Einblick in den legendären Reisanbau in der Schweiz. Terreni alla Maggia ist der einzige Landwirtschaftsbetrieb in der Schweiz, der Reis anbaut. Das italienische Saatgut der Sorte Loto wird mit konventionellen Sämaschinen ausgesät, anschliessend wird das Feld gewalzt. Die Aussaat kann frühestens Ende April erfolgen, da der Reis keinen Frost erträgt. Er blüht ab Juli und ist nach rund 150 Tagen erntereif, also im Oktober bis November. Vier Tage vor dem Besuch der Aargauer Schüler wurde das erste Feld angesät. «Man sieht noch keine Pflanzen aus dem Boden kommen, aber wenn man ein Korn ausgräbt, sieht man erste Sprossen», sagt Markus Geiger und greift in die Erde. Mit einer gezielten Bewässerungsmethode, nicht wie andernorts durch Schwämmen, wächst der Reis nun bis Oktober. «Zum Ernten muss der Reis eine genaue Feuchtigkeit haben, deshalb kann man ihn nur bei gutem Wetter und zu bestimmten Tageszeiten ernten.» Markus Geiger erntet den Reis mit dem Mähdrescher, mit dem er auch seinen Weizen erntet.

Reis wird poliert
Auf dem Hof selber wird der Rohreis nun geschält und zu Halbrohreis verarbeitet. Die weitere Verarbeitung des Halbrohreises findet in den Reismühlen von Brunnen und Taverne statt. Dort wird der Reis poliert, sortiert und abgepackt und anschliessend in die Läden zum Verkauf gebracht.

Die erste kommerziell genutzte Ernte fuhren die Verantwortlichen auf der Terreni alla Maggia 1997 ein. In der Zwischenzeit ist die Anbaufläche auf rund 90 Hektaren angewachsen und der Ertrag auf rund 400 Tonnen. Zuvor musste aber die richtige Reissorte gefunden werden, was dem langjährigen Direktor Renato Atrocchi in den 90er-Jahren nach einigen Experimenten gelang.

«Es läuft gut», bestätigt Markus Geiger, «die Nachfrage nach unserem Reis ist grösser als das Angebot.» Das Unternehmen setzt aber auch auf andere Standbeine wie Hartweizen, Mais und Wein. Auf den Terreni alla Maggia arbeiten 19 Mitarbeiter in den drei Sektoren Produktion, Verkauf und Büro. Der Betrieb lebt alleine von den Einnahmen seiner Produkte.

Text: Salome Fankhauser, Valeria Jäggi und Lum Jusufi