
Der Bus «kippt» neu mitten auf der Fahrbahn
Wo hält der öffentliche Bus aus Richtung Norden vor dem Zofinger Bahnhof? In einer Busbucht – an einer Kippstelle. Allerdings: Der Bus-Chauffeur kippt natürlich nicht die Passagiere auf das Trottoir, sondern sein Fahrzeug. Für mehr Passagierkomfort wird es auf der Ausstiegseite abgesenkt.
Das wird so bleiben. Was verschwindet, ist die Busbucht. Deren gepflästerter Belag hält der Belastung der Busse nicht mehr stand. «Sie wurde bereits mehrmals saniert – mit ernüchterndem Erfolg», schreibt der Stadtrat in einer Medienmitteilung. «Ein grosses Problem», ergänzt Stadtammann Hans Ruedi Hottiger, «sind Stahlbänder, welche als Kunst am Bau in den Bahnhofplatz eingelassen sind und auch die Busbucht tangieren.» Sie stehen hervor und beschädigen so die Pneus der Busse – für die Passanten bedeuten die Unebenheiten Sturzgefahr.
Für den Zofinger Stadtrat ist deshalb klar, dass die Bushaltestelle saniert werden muss. Hinzu kommt, dass sie weder behinderten- noch altersgerecht ist. Somit muss ein grösseres Projekt angeschoben werden. Dies soll gleichzeitig mit der Sanierung und Aufwertung des Bahnhofplatzes erfolgen.
«Bis dahin wird der Bus direkt auf der Unteren Grabenstrasse halten», schreibt der Stadtrat. Das Provisorium sei für eine Dauer von rund zwei Jahren vorgesehen. «Durch diesen provisorischen Bushalt auf der Unteren Grabenstrasse können gleichzeitig auch Erfahrungen gesammelt werden – die Aufwertung des Bahnhofplatzes sieht einen Bushalt auf der Strasse vor», schreibt der Stadtrat.
Wie bitte? Der Bus hält auf der Fahrbahn, Velos und Autos warten, bis alle Passagiere ein- und ausgestiegen sind? «Ja, wenn die Erfahrungen gut sind», sagt Hottiger. In Baden hält der Bus auch bei Hauptverkehrsachsen auf der Fahrbahn. Der Verkehrsfluss ist – über die ganze Distanz gesehen – besser. «Was wegfällt», sagt Hottiger, «ist eine Bucht, in welche der Bus nicht einfahren kann, weil dort ein Auto steht.»