Wer zähmt Facebook & Co?

Vor ein paar Wochen habe ich bei einem Grossverteiler ein neues Haushaltgerät gekauft. Danach verfolgte mich dieses geradezu: Egal wo ich hinsurfte – das Gerät war immer schon da. Klar, ich hatte vor dem Kauf ausführlich Tests gelesen und Preise verglichen.

Inzwischen muss ich damit rechnen, dass Parteien im Wahlkampf 2019 ganz gezielt nach im Haushalt mithelfenden Männern um die 50 suchen, um mich gezielt zu beeinflussen. Abwegig ist das nicht: Die Russen nutzten wohl im US-Wahlkampf 2016 bei Facebook abgesogene Daten, um schwarze Wähler und Frauen von der Urne abzuhalten.

Daten sind er neue Rohstoff auf der Weltbühne, und so wichtig wie Strom, Gas und Wasser. Sich darum zu kümmern, welche Daten wir bei welchem Anbieter hinterlassen, wird Bürgerpflicht  – ebenso, Transparenz einzufordern. Und es braucht griffige Datenschutzgesetze. Die Schweiz mag im Sturm der globalen digitalen Revolution ein winziger Nebenschauplatz sein. Im Zusammenspiel mit Deutschland und der EU können wir trotzdem eine Rolle spielen. In den USA schaut man sehr wohl auf das, was in Europa passiert – amerikanische Firmen wollen auch auf dem europäischen Kontinent Geld verdienen. Nur klare Regeln werden Facebook & Co. zähmen – und die können in den nächsten Jahren nur aus Europa kommen.

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