
Weil das Gift weg ist, gibts jetzt weniger Kohle
Kölliken geht es finanziell vergleichsweise gut – auch ohne den Verkauf des Elektrizitätswerks (EWK). Allerdings auf der Basis eines vergleichsweise hohen Steuerfusses (letztes Jahr 117 Prozent, jetzt 114 Prozent). Der Rechnungsabschluss 2017 schliesst statt mit einem Verlust von 326 750 Franken mit einem Gewinn von 168 621 Franken ab – also fast eine halbe Million Franken besser als budgetiert. Der Gesamtumsatz beträgt 17,9 Millionen Franken.
Das Nettovermögen pro Kopf ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Betrug es 2016 noch 1772 Franken pro Einwohner, so waren es dann 1952 Franken per Ende 2017.
Zum positiven Rechnungsabschluss 2017 hat ein neuer Faktor beigetragen: Die EWK Energie AG schüttete der Einwohnergemeinde Kölliken 100 000 Franken an Dividenden aus, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Dabei handelt es sich um die erste Dividendenausschüttung der EWK Energie AG, seit das Elektrizitätswerk 2009 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Weitere Gründe für das positive Ergebnis sind eine Bewertungskorrektur in Höhe von 97 000 Franken auf der EWK Energie AG und der um rund 200 000 Franken tiefere Gemeindeanteil an die Besoldungskosten der Lehrpersonen.
SMDK-Einkommen geht zurück
2017 seien «erstmals nicht die Steuererträge (Einkommens- und Vermögenssteuern und Aktiensteuern) verantwortlich» für das bessere Rechnungsergebnis, heisst es in einer Medienmitteilung der Gemeinde. Insgesamt hätten die Steuererträge knapp den budgetierten Wert erreicht. Dieser lag bei 10,8 Millionen Franken. Dieser Wert sei aber auch nur dank «den um 257 000 Franken höher angefallenen, einmaligen Grundstückgewinnsteuern» erreicht worden.
Ein wichtiger Grund für die mässigen Steuerträge ist das nahende Ende der Sanierung der Sondermülldeponie (SMDK). Die Baufirmen, die für die Sanierung angestellt sind, zahlen Aktiensteuern an die Gemeinde. Diese hatten im Rechnungsjahr 2016 rund die Hälfte der gesamten Aktiensteuern von 841 000 Franken ausgemacht. Nun werden immer weniger von diesen Firmen gebraucht. 2017 betrugen die Aktiensteuern nur noch 659 000 Franken. Der Anteil der SMDK-Sanierungs-Firmen an diesen betrug nur noch einen Viertel, also etwa 160 000 Franken. Für 2018 sind noch 520 000 Franken Aktiensteuern budgetiert. Dieses Jahr wird in der SMDK hauptsächlich die grosse Halle abgebrochen (ab April). Anschliessend muss noch der Rest der Grube wiederaufgefüllt werden.
Der betriebliche Aufwand liegt um 239 709 Franken über dem budgetierten Wert von 15,3 Millionen Franken. Mehrausgaben gab es in den Bereichen der materiellen Hilfe (Anstieg um 433 465 Franken) und der Pflegefinanzierung (Anstieg um 138 320 Franken auf 566 021 Franken). «Dank der konsequenten Rückforderungen im Bereich der Sozialversicherungen haben sich auch die Einnahmen deutlich erhöht», heisst es in der Mitteilung. Die Nettoaufwendungen für die materielle Hilfe lägen deshalb nur um 18 000 Franken höher als 2016.