
SP-Forderungen zum Thema Veloverkehr: Der eisige Weg zur Velostadt
Der Katalog der SP-Forderungen zum Thema Veloverkehr ist umfassend – von der Sicherheit der Zweiradfahrenden bis hin zu Elementen des Komforts. Die Idee hinter dem letzten September eingereichten Postulat: «Wenn mehr Verkehrsteilnehmende auf das Velo umsteigen, entlastet das die Strassen und trägt zu einer nachhaltigen Verkehrspolitik bei». Von Seiten der SP habe es in der Vergangenheit einige Vorstösse zum Thema gegeben, sagt Einwohnerrätin Sandra Olar als Erstunterzeichnerin des Postulats. «So wurde 1998 die von SP, LäZ und LdU lancierte Velo-Initiative an der Urne mit 52 Prozent Ja angenommen.»
Noch immer aber bestehe das Problem der Parkierung der Velos. «Rund um den Bahnhof gibt es nach wie vor zu wenig Abstellplätze» – insbesondere solche, die gegen Diebstahl und Witterung schützen. Ziel wäre, am Bahnhof eine Velostation vorzufinden.
Zentral ist der SP die Sicherheit der Velofahrenden. Die Strasseninfrastruktur sei grösstenteils auf den motorisierten Verkehr ausgerichtet. «Ein vom Autoverkehr komplett getrenntes Velowegnetz einzuführen, wäre wünschenswert, ist jedoch aus praktischen und finanziellen Gründen unrealistisch», stellt die SP fest. «Notwendig und für die sichere Fortbewegung von Velofahrenden unabdingbar ist hingegen eine Netzplanung für den erleichterten Zweiradverkehr.»
Im Vergleich mit der Bearbeitungsdauer für andere parlamentarische Vorstösse stellte Sandra Olar fest: «Die Stadtverwaltung hat das Postulat der SP im E-Bike-Tempo behandelt.» Der zuständige und «gebauchpinselte» Stadtrat Andreas Rüegger (FDP) verwies darauf, dass das Velo ein wichtiger Bestandteil der des kommunalen Gesamtplans Verkehr ist. So hat der Stadtrat letzten Oktober ein Velo-Konzept vorgestellt, dass allerdings nicht nur auf Beifall stiess (Ausgabe vom 31. Oktober 2017).
Die stadträtliche Idee ist eine klare: «Grundsätzlich ist jede Strasse, auf der Veloverkehr zugelassen ist, veloverkehrstauglich zu gestalten.» Dabei seien die Anforderungen auf die jeweilige Hauptbenutzergruppe abzustimmen. Nebst den klassischen Zielen wie Ortszentren, Bahnhöfen und Schulen müssten auch Industriezonen und Einkaufsgebiete für Mitarbeitende und Kunden per Velo sicher erreichbar sein. Nicht alle Benutzergruppen stellten die gleichen Ansprüche. So wollen beispielsweise Alltagsvelofahrerinnen und -fahrer rasch, sicher und ohne Umwege zum Arbeitsort oder zum Bahnhof gelangen, Einkäufe erledigen oder Bekannte besuchen können. Schulkinder hingegen profitieren von sicheren Schulwegen mit Erlebniswert. Ihnen seien kurze Umwege zuzumuten.
Ambitiöse Ziele
Das Postulat strebe ambitiöse Ziele an, die nur langfristig zu erreichen sind, sagt der Stadtrat, «unterstützt aber die Stossrichtung des Postulates, umweltfreundliche Mobilitätsformen zu fördern, die ökologisch verträglich sowie effizient sind. Auf dieser Grundlage ist eine stadtverträgliche und zukunftsfähige Mobilität auszugestalten.» Diesen Ausführungen schloss sich der Einwohnerrat insofern an, in dem er das Postulat mit 29 gegen 9 Stimmen überwies.